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Landesbischof besorgt über zunehmend ausländerfeindliche Stimmung

Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg erschütterte die Menschen über Deutschland hinaus. Bischof Kramer kritisierte, dass sich im Nachgang die Stimmung in der Stadt gegen Migranten gewendet hat.

Der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer sieht mit Sorge eine zunehmend ausländerfeindliche Stimmung in Magdeburg seit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt. “Migranten fühlen sich in der Stadt nicht mehr sicher. Das macht uns große Sorgen”, sagte er am Mittwochabend in Halle beim Jahrespressegespräch der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Der Anschlag, durch den sechs Menschen starben und über 300 verletzt wurden, sei von rechten Kräften instrumentalisiert worden.

Derzeit gebe es weitere “unausgegorene Debatten” mit Blick auf Migranten, kritisierte Kramer und verwies dabei auf Forderungen nach einer schnellen Rückführung von Syrern. “Wichtig ist, dass wir als Kirche auf unserer Linie bleiben. Der Fremde hat ein Bleiberecht und wir begegnen in ihm auch Jesus Christus.” Kramer bekräftigte die AfD-Ablehnung der Landeskirche: “Und darum möchten wir auch in den Kirchenräten niemanden haben, der der AfD angehört.” Die Neuwahlen der Gemeindekirchenräte stehen im September an.