Mehrere Verbände in Sachsen-Anhalt wollen eine Landesarmutskonferenz gründen. Wie der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt (Awo) am Montag in Magdeburg mitteilte, wollen die Beteiligten gemeinsam Veränderungsprozesse zur Verhinderung und Prävention von Armut anstoßen. „Eine Landesstrategie muss den sozialen Zusammenhalt fördern, indem sie Ungleichheit und Ausgrenzung bekämpft“, sagte Awo-Präsidentin Barbara Höckmann.
Die Gründungsversammlung ist den Angaben zufolge für den 15. November in Burg (Landkreis Jerichower Land) geplant. Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, Gewerkschaften, Verbände und Initiativen entwickelten demnach in den vergangenen Monaten ein Diskussionspapier, das als Arbeitsgrundlage dienen soll. Schwerpunktthemen seien der Abbau von Zugangshürden zu Sozialleistungen, die Verbesserung der Teilhabe-Chancen von Kindern und Jugendlichen sowie die Bekämpfung von Einkommens- und Altersarmut, hieß es.
Insgesamt seien in Sachsen-Anhalt rund 430.000 Menschen von Armut betroffen. Das sei jeder fünfte Einwohner in dem Bundesland. Das Thema Armut solle daher im gesellschaftlichen und politischen Diskurs verankert werden. Die beteiligten Verbände und Initiativen wollten mit politischen Entscheidungsträgern ins Gespräch kommen und weitere Handlungsschritte vereinbaren.
Zu den Gründungsmitgliedern gehören den Angaben zufolge neben der Awo auch der Paritätische Wohlfahrtsverband, der Kinderschutzbund, die Tafel und der Deutsche Gewerkschaftsbund in Sachsen-Anhalt.