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Landesamt: Grundwasserverlust in Hessen ausgeglichen

Der niederschlagsreiche Winter in Hessen hat der Natur gutgetan:
Das in den vergangenen Trockenjahren deutlich gefallene Grundwasser ist wieder aufgefüllt. „Während auch diesen Winter wieder weite Teile Südeuropas von einer Winterdürre betroffen waren und in einigen Regionen, etwa in Katalonien und auf Sizilien, schon von einer Jahrhundertdürre die Rede war, hatten wir in Hessen das Glück, dass dieser Winter uns viel Regen beschert und unsere Wasser-Reserven aufgefüllt hat“, sagte der Präsident des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie, Thomas Schmid, am Dienstag in Wiesbaden.

In den Wintermonaten fiel im hessenweiten Durchschnitt 495 Liter Regen pro Quadratmeter, 111 Liter oder 29 Prozent über dem langjährigen Mittel der Periode von 1961 bis 1990. Gerade der Regen im Winter ist dem Landesamt zufolge für die Erholung des Grundwassers wichtig, da in dieser Zeit die Vegetation ruht und die Verdunstung geringer ist als im Sommer. So kann ein großer Teil des Niederschlags versickern und Grundwasser neu bilden. Ähnlich nasse Jahre, in denen die Grundwasserspeicher nachhaltig aufgefüllt wurden, gab es zuletzt 2001 und 2002.

Die Klimaerhitzung hält nach Angaben des Landesamts aber weiter an. Die mittlere Lufttemperatur in Hessen betrug im vergangenen Winter zwischen November und April 5,9 Grad, das sind 3,2 Grad über dem Mittelwert der Vergleichsperiode von 1961 bis 1990 (2,7 Grad). Der vergangene Februar war mit einer Durchschnittstemperatur von 6,7 Grad der wärmste Februar seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. Entsprechend war die Neubildung des Grundwassers in Hessen in den vergangenen 20 Jahren durchschnittlich um 27 Prozent geringer gewesen als in der Vergleichsperiode von 1971 bis 2000.