In Nordrhein-Westfalen gibt es für Schülerinnen und Schüler in diesem Sommer eine neue Möglichkeit zur beruflichen Orientierung. In den Ferien-Praktikumswochen können Jugendliche ab 15 Jahren freiwillig an ein- bis dreitägigen Kurzpraktika in Firmen teilnehmen, wie mehrere an dem Projekt beteiligte Landesministerien am Donnerstag in Düsseldorf ankündigten. Die Teilnahme sei flexibel, kostenlos und könne ohne Bewerbungsstress realisiert werden. Jeden Tag könnten die Jugendlichen dabei ein neues Unternehmen kennenlernen und in einen anderen Beruf hineinschnuppern.
Die Schülerinnen und Schüler können den Angaben zufolge selbst entscheiden, an welchem Tag sie mitmachen und welche Berufsfelder sie interessieren. Anmeldungen seien innerhalb von etwa fünf Minuten online über die Internetseite www.praktikumswochen.nrw möglich, hieß es. Lebenslauf und Zeugnisse seien nicht notwendig.
Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erklärte: „Wer frühzeitig verschiedene Berufe kennenlernt, kann die eigenen Talente entdecken und die richtige Entscheidung für die Zukunft treffen.“ Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) verwies darauf, dass viele Jugendliche nicht wüssten, „wie viele spannende Berufe direkt vor ihrer Haustür warten“. Die Ferien-Praktikumswochen sollen eine einfache Möglichkeit schaffen, das ohne Druck herauszufinden. Zugleich würden Unternehmen dabei unterstützt, junge Talente frühzeitig kennenzulernen. Das sei gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wichtig, betonte sie.
Die Aktion ist eine Kooperation des Wirtschaftsministeriums mit dem Schulministerium und dem Arbeitsministerium. Die Praktikumswochen werden für alle 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW regionalisiert. Die Landesregierung arbeitet dazu mit den Mitgliedsorganisationen des „Ausbildungskonsens NRW“ und der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ zusammen.