Das Land Hessen hat als erstes Bundesland zugesagt, die sogenannten Abrahamischen Teams zu fördern. Angesichts von zunehmendem Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, habe das Hessische Kultusministerium eine Vereinbarung mit dem Träger der Teams, dem Abrahamischen Forum in Deutschland, geschlossen, sagte dessen Geschäftsführer Jürgen Micksch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Für das laufende Jahr sei eine Förderung von bis 50.000 Euro zugesagt. Die Teams bestehen aus jüdischen, muslimischen und christlichen Personen, die gemeinsam an Schulen über ihre Religionen informieren und den Dialog suchen.
„Die zunehmenden Spannungen und Vorurteile können am ehesten durch direkte Begegnungen mit jüdischen und muslimischen Menschen abgebaut werden“, sagte der hessische Kultusminister Armin Schwarz (CDU). Schulen hätten in diesem Zusammenhang einen starken Einfluss auf das gesellschaftliche Miteinander.
Insbesondere seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 gebe es mehr Nachfragen, sagte Micksch. In den vergangenen Jahren habe das Abrahamische Forum bundesweit rund 30 bis 40 Abrahamische Teams in die Schulen geschickt, in diesem Jahr seien es bis jetzt bereits 30 Veranstaltungen gewesen. Die finanzielle Förderung durch das Land Hessen bezeichnete der Geschäftsführer als „wichtigen Beitrag für ein friedliches Miteinander mit jüdischen und muslimischen Menschen“.
Die Abrahamischen Teams gibt es seit 2001. Sie sind den Angaben zufolge vor allem in Schulen und in der Jugendarbeit unterwegs. Bislang sei es zu mehr als 600 Gespräche gekommen, bei denen gute Erfahrungen gemacht worden seien. Auch in Ägypten, Israel, Marokko und Tunesien habe es bereits Veranstaltungen gegeben.