In Zusammenarbeit mit dem Kinoportal filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission bietet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Kurzkritiken zu Filmen an, die ab Donnerstag, 5. September, in den deutschen Kinos anlaufen – sortiert nach Bewertung (siehe unten) und bei gleicher Anzahl der Sterne nach Alphabet:
“Ein erfolgreicher Kabarettist Ende 60 (Uwe Ochensknecht), der sich in seinen Shows gerne über ältere Menschen lustig macht, gerät in eine existenzielle Krise, als er mit dem baldigen Tod seiner Ex-Frau (Corinna Harfouch) konfrontiert wird. Obwohl er mit ihr und seinen beiden erwachsenen Kindern (Emilia Schüle und Robert Gwisdek) seit 25 Jahren keinen Kontakt mehr hat, zieht ihm die Nachricht vom baldigen Tod den Boden unter den Füßen weg. Die Tragikomödie über einen alternden Komödianten handelt zugleich vom Komischen im Todtraurigen. Pointierte Dialoge, eine ihrer Reibung harmonisierende Besetzung, treffende Songs und eine ausgeklügelte Kamera tragen dazu bei, dass die dramaturgischen Vorhersehbarkeiten der späten Familienzusammenführung auf unterhaltsame Weise durchbrochen werden. – Sehenswert ab 14.”
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622913/die-ironie-des-lebens
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Eine junge Berliner Türkin wünscht sich einen Ausbruch aus ihrem eingeengten Leben in ihrer strengen Familie und in der Perspektivlosigkeit des deutschen Erwerbslebens. Doch an ihrem 18. Geburtstag kommt es zu einer Katastrophe und sie flüchtet nach Istanbul. Die Adaption des gleichnamigen Romans verlagert das Gewicht auf die Handlung in der Türkei und schildert einige Wochen im Leben einer zerrissenen Heldin, die zwischen Heimatlosigkeit, Ambitionen und persönlicher Schuld schwankt. – Sehenswert ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622509/ellbogen
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Eine 18-jährige Umweltaktivistin von den Lofoten-Inseln im Norden Norwegens wird nach Oslo eingeladen, wo sie als Trompeterin in der Oper vorspielen soll. Das erfüllt die junge Frau mit großer Freude, aber auch mit Sorgen, so dass sie sich weigert, in die 1.500 Kilometer entfernte Hauptstadt zu fliegen. Stattdessen will sie die Strecke trampen. Der weite Weg stellt sie vor große Herausforderungen, da das Wetter wie die Mitmenschen sie mitunter (ver-)zweifeln lassen. Das in beeindruckenden Bildern fotografierte Road Movie um eine sympathische junge Frau berührt und verzaubert und handelt davon, wie weit man für seine Überzeugungen zu gehen bereit ist. – Ab 14.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/621956/uben-uben-uben
Ein niederländischer Schüler träumt von einer Profikarriere als Fußballer, bis er nach einem Unfall querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen ist. Doch ans Aufgeben denkt er nicht. Mit Hilfe seiner Freunde sucht er einen Weg, wie er seiner Berufung dennoch folgen kann. Der sympathische Jugendfilm handelt von geplatzten Träumen und der Kraft der Freundschaft, nimmt sich aber auch mit großer Ernsthaftigkeit des Themas Behinderung an. Nur die erwachsenen Figuren sind unsensibel und stereotyp gezeichnet und unterlaufen die emotionale Komplexität der Heranwachsenden. – Ab 12.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/623111/bleib-am-ball-egal-was-kommt
Ein arbeitsloser Gerüstbauer aus dem Ruhrpott heuert in der Boxbude auf der Kirmes an, um sich und seiner taubstummen Tochter, die er nur selten sieht, einen Urlaub am Meer zu finanzieren. Die zunächst ganz aufs Milieu zugeschnittene Mischung aus Drama und Komödie nimmt durch ihre auf 35-mm-Filmmaterial gedrehten Bilder einer schillernd-unwirklichen Welt für sich ein. Allerdings setzt der Film auf zu viele Umwege und Genre-Nebenschauplätze und verliert darüber die proletarische Subkultur ebenso aus den Augen wie das Vater-Tochter-Drama. – Ab 16. Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622918/rock-n-roll-ringo
Eine Gruppe von fünf Freundinnen reist für eine Hochzeitsfeier in die Karibik. Den Tag vor dem Fest nutzen die Frauen für einen Bootsausflug auf eine winzige, unbewohnte Karibikinsel. Dort angekommen, werden sie von einem Hai eingegriffen, eine der Freundinnen wird schwer verletzt. Beim Fluchtversuch läuft das Boot auf ein Korallenriff auf und die Frauen treiben hilflos im offenen Meer. Der rein weiblich besetzte Hai-Horrorfilm folgt den Mustern des Genres, fühlt sich aber nie wirklich wohl mit dessen Blutrünstigkeit und will sich weder auf dessen Verdorbenheit noch auf dessen Grenzüberschreitungen einlassen. Da er keine Alternativen anbietet, bleibt es bei einem weitgehend aseptischen und einfallslosen Genrefilm. – Ab 16.
Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/622915/something-in-the-water
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ZU DEN BEWERTUNGEN NACH ANZAHL DER STERNE:
5 Sterne: herausragend, ein Meisterwerk
4,5 Sterne: eindrucksvoll, ausgefeilt, lange nachwirkend
4 Sterne: sehr gut, ambitioniert, lohnenswert
3,5 Sterne: beachtlich, gekonnt, anregend
3 Sterne: solide und interessant
2,5 Sterne: ganz okay, guter Durchschnitt
2 Sterne: wenig aufregend, Mittelmaß
1,5 Sterne: inkonsequent, mit Schwächen
1 Stern: dürftig, enttäuschend
0,5 Sterne: schlicht, dilettantisch