Die israelische Künstlerin Bracha Lichtenberg Ettinger ist ab Samstag (22. Februar) bis zum 31. August erstmals mit einer Ausstellung in einem deutschen Museum zu Gast. Für die Schau im K21 in Düsseldorf hat sie Gemälde von Frauen und Mädchen in bedrohlichen Situationen ausgewählt. „Ich möchte dazu auffordern, Menschen mit mehr Mit-Leid zu sehen“, sagte die Malerin, Fotografin und Psychoanalytikerin am Donnerstag in Düsseldorf. Abstrakte Kunst laufe oft Gefahr, gefühllos zu sein. Sie wolle mit ihren Bildern in Violett- und Rot-Tönen dagegen Mitgefühl besonders für Frauen und Mädchen entwickeln. „Die Abstraktion muss den Schmerz der Welt treffen“, sagte sie.
Viele ihrer Bilder entstehen in jahrelangen Prozessen und basieren auf Fotografien von Frauen unmittelbar vor ihrem Tod, etwa vor den Gaskammern in Auschwitz. BRACHA, so ihr Künstlername, stammt nach eigenen Angaben von einer deutsch-jüdischen Familie ab. Ihre Großmutter wurde in Auschwitz ermordet. Da ihre Eltern aus dem Ghetto von Lodz nach Palästina auswandern konnten, ist sie wenige Monate vor der Gründung Israels 1948 dort geboren.