Die Ausstellung „Rwandan Daughters“ mit Fotografien von Olaf Heine (Berlin/Los Angeles) wird am Sonnabend (16. März, 18 Uhr) in der Kunsthalle Rostock eröffnet. Anlass sei der 30. Jahrestag des Völkermords an der Tutsi-Minderheit sowie gemäßigten Hutu im ostafrikanischen Ruanda, wie die Kunsthalle am Montag mitteilte. Fast eine Million Menschen seien dem Genozid 1994 zum Opfer gefallen, etwa 250.000 Frauen seien vergewaltigt worden. Die Opfer der Gewalt und ihre Kinder lebten „weiterhin oft ausgegrenzt mit dem Stigma der Witwen und Waisen“, hieß es.
In ausdrucksstarken Bildern habe Olaf Heine die Spuren des Geschehens festgehalten. Entstanden sei eine Fotoserie, in der die geschädigten Frauen und ihre Töchter von ihm Seite an Seite in der Nähe der Orte des Verbrechens porträtiert wurden. „Die Fotografien sind dabei mehr als nur ein physisches Abbild – sie halten die Aufarbeitung der Traumata und die damit verbundenen Emotionen fest“, so die Kunsthalle.
Von den zahlreichen Fotografien des Künstlers, die 2019 in der Publikation „Rwandan Daughters“ beim Hatje Cantz Verlag erschienen sind, werden bis zum 20. Mai 27 großformatige Bilder in der Kunsthalle Rostock gezeigt. Einige davon werden zum ersten Mal in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.
Der 1968 in Hannover geborene Olaf Heine studierte am Berliner Lette-Verein Photographie und Gestaltung. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Porträtfotografie. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Porträts von international bekannten Musikern wie U2, Sting und Coldplay oder von Schauspielern wie Daniel Brühl, Thomas Kretschmann und Don Cheadle.