Unter dem Titel “Secret of Light” (Geheimnis des Lichts) sind in München vom 13. September bis 26. November Fotografien von Ralph Gibson zu sehen. Der 1939 geborene US-Amerikaner gilt als einer der interessantesten Vertreter seines Berufsstandes, wie es in der Ankündigung heißt. Sein großes internationales Renommee basiere auf seinen außergewöhnlichen Arbeiten, die von führenden Museen der Welt gesammelt und gezeigt würden. Im Kunstfoyer der Versicherungskammer-Kulturstiftung werde nun eine Retrospektive seines Schaffens geboten.
Anhand ausgesuchter Serien soll laut Mitteilung die Entwicklung von Gibsons Werk seit den 1960er Jahren bis in die Gegenwart vorgestellt werden. Seine Arbeiten widersprächen der konventionellen Bestimmung des Mediums Fotografie, hieß es. Er interessiere sich nicht für die fotografische Dokumentation der Realität, sondern begreife die Fotografie als ästhetische Realität.
Gibson benötige Licht nicht nur als materielle Voraussetzung, um Fotografien entstehen zu lassen, hieß es. Vielmehr werde das Licht selbst zum Untersuchungsgegenstand und Gestaltungsmittel. Dabei entstehe oft ein Spiel von Licht und Schatten.
Die Ausstellung und das vorliegende Buch wurden den Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit dem Künstler entwickelt. Sie speisten sich aus rund 300 schwarz-weißen und farbigen, analog und digital entstandenen Arbeiten aus dem privaten Bestand von Gibson. Dazu kämen Arbeiten, die der Sammler F.C.Gundlach zu Beginn der 1980er Jahre erworben habe.
Laut Gibson ist seine Sprache nicht die der Worte. Es gebe keine Allegorie in seiner Arbeit, er erfinde nichts. “Was mich interessiert, ist, eine Idee durch die Fotografie auszudrücken. Es gibt keinen anderen Grund für meine Arbeit. Und in dieser Hinsicht bin ich absoluter Formalist. Ich bin in das Medium Fotografie selbst verliebt.”