Er brachte Tabus auf die Bühne: Nun ist Regisseur Wolfgang Engel mit 81 Jahren verstorben. Kulturstaatsministerin Claudia Roth würdigt nicht nur sein Wirken in der DDR.
Die Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat den verstorbenen Regisseur Wolfgang Engel als prägenden Theatermann gewürdigt. Er sei nicht nur einer der wichtigsten Regisseure der DDR, sondern nach dem Mauerfall auch im wiedervereinten Deutschland gewesen, sagte Roth am Samstag in Berlin. Wolfgang Engel war am Freitag 81-jährig verstorben, wie das Schauspiel Leipzig mitteilte, an dem er von 1995 bis 2008 als Intendant tätig war.
Die Kulturstaatsministerin verwies auf Engels Vorliebe für politische Autorinnen und Autoren, sein Gespür für Themen, die Menschen unter den Nägeln brennen, und seinen Mut zur kritischen Reflexion gesellschaftlicher Entwicklungen. “Ob in seinen kritisch fragenden Inszenierungen oder in der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Tabus: Engel stärkte das Theater als Ort, an dem sich die Gesellschaft ihren Widersprüchen und Abgründen stellt. Er wird uns sehr fehlen”, sagte die Grünen-Politikerin Roth.
Wolfgang Engel wurde am 13. August 1943 in Schwerin geboren. Vor seiner Zeit als Intendant in Leipzig war er unter anderem Regisseur in Dresden, wo er seinen Durchbruch als erfolgreicher Theatermann in der DDR schaffte.