Unter dem Titel „Echo! Klima im demokratischen Raum“ bringt das Kulturbüro Sachsen ein neues Bildungsprojekt auf den Weg. Das Angebot wolle rechtsextreme Narrative entkräften und zugleich demokratische Akteurinnen und Akteure stärken, sagte die Bildungsreferentin beim Kulturbüro Sachsen, Anja Thiele, am Dienstag in Dresden. Es bringe die Themen Klimaschutz und Rechtsextremismus zusammen. Bei drei Fachtagen 2025 werde gezeigt, wie wichtig es ist, Klimaschutz in der Demokratieförderung zu verankern.
Das zunächst auf zwei Jahre angelegte Projekt richte sich an Menschen, die sich in Organisationen, Vereinen und Initiativen für die Stärkung und Erhaltung der demokratischen Kultur und für Menschenrechte in Mitteldeutschland engagieren. Ziele seien unter anderem eine Sensibilisierung für die Zusammenhänge zwischen Klimaschutz, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit sowie eine Vernetzung engagierter Gruppen.
Pro Fachtag würden rund 50 Teilnehmende erwartet, hieß es. Zudem lade das Kulturbüro Sachsen zu Handlungs- und Argumentationstrainings ein, bei denen Interessierte eigene Kompetenzen stärken könnten. Die Trainingseinheiten finden in kleineren Gruppen statt.
Der Geschäftsführer des Kulturbüros Sachsen, Michael Nattke, sagte, rechtsextreme wissenschaftsfeindliche und „ökofaschistische“ Strömungen attackierten Klimaschutz-Initiativen verbal und physisch. Das Thema Klimaschutz werde zu einem wichtigen Mobilisierungsthema der extremen Rechten in den nächsten Jahren, vermutet Nattke. Spätestens wenn Klimaschutzmaßnahmen in den Alltag eingreifen, würden die Mechanismen einer Wissenschaftsleugnung – ähnlich wie in der Corona-Pandemie – verfangen.
Extrem rechte Haltungen seien stark verknüpft mit der Ablehnung von Klimapolitik. Rechtsextreme leugneten den Klimawandel, zugleich verbreiteten sie Falschinformationen. Dieser Auseinandersetzung müsse sich die Demokratieförderung stellen.
Die engagierte Zivilgesellschaft stehe unter großem Druck, sagte Nattke. Daher gelte es, gemeinsam aufzutreten. Klimaschutzakteure, politische Bildung und Rechtsextremismusprojekte seien stärker zu verzahnen. Ziel müsse sein, „raus aus dem Reagieren und ins Handeln kommen“. Das Vorhaben wird bis zum Sommer 2026 von der Stiftung Mercator unterstützt, die sich ebenfalls für demokratische Werte und gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzt.
Der Bildungsreferent des Kulturbüros Sachsen, Vince von Gynz-Rekowski, sagte, das neue Projekt stelle eine Verbindung zwischen Klimaschutz, Demokratie und sozialer Gerechtigkeit her. Die Klimakrise sei nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Herausforderung. Sie verstärke Ungleichheiten und stelle demokratische Werte auf die Probe. Ziel des Projekts sei, die demokratische Zivilgesellschaft zu unterstützen und diese Themen in ihre Arbeit zu integrieren.
Der Projektmanager Klimaschutz bei der Stiftung Mercator, Klaus Kordowski, betonte: „Rechtsextreme Kräfte benutzen das Thema Klimaschutz, um die Gesellschaft zu spalten.“ Umso wichtiger sei es, dass Demokraten „der Angstmache und den Falscherzählungen in Sachen Klima entgegentreten können“.