Der Künstler Volker Johannes Trieb zeigt anlässlich des Jubiläumsjahres 375 Jahre Westfälischer Frieden von Sonnabend (30. September) an eine Installation mit 1.648 weiß gestrichenen hölzernen Heuforken an der Fassade des Osnabrücker Rathauses. Die Anzahl weist auf das Jahr des Friedensvertrages hin, der in den Rathäusern von Osnabrück und Münster geschlossen wurde und den Dreißigjährigen Krieg beendete, wie das Büro des Osnabrücker Künstlers mitteilte. Das Kunstwerk wird bis zum 31. Oktober präsentiert. Trieb versteht es als „temporäres Mahnmal für die Opfer des Dreißigjährigen Krieges“.
Die miteinander verbundenen Forken umspannen wie ein Netz eine Fassadenecke des Rathauses und reichen bis zum Dach. Das Projekt unter dem Titel „forx.pitchforks for peace“ würdige den einfachen Menschen, erläuterte der Künstler, der für seine Interventionen im öffentlichen Raum auch international bekannt ist. Dieser habe damals wie heute in größter Not und ausgebeutet von den Reichen Heugabeln auch als Waffen genutzt. Er wolle mit seiner Installation auch den Blick für heutige Krisen schärfen und ein Zeichen für eine wehrhafte Demokratie setzen, sagte Trieb: „Die Mistgabeln werden zu einem Netz des Friedens und Zusammenhalts.“
Die größte menschliche Katastrophe des Dreißigjährigen Krieges seien nicht die Toten auf den Schlachtfeldern gewesen, sondern die Toten bei Plünderungen, Brandschatzungen und Vergewaltigungen in der Zivilbevölkerung, betonte Trieb. „Dies ist nur eine der erschreckenden Parallelen, die sich seit dem 24. Februar 2022 auch im Krieg gegen die Ukraine wiederholt.“
Der Künstler hat nach eigenen Angaben schon vor Monaten Menschen dazu aufgerufen, ihm hölzerne Mist-, Heu- und Rübengabeln für das Projekt zu überlassen. Er habe diese gegen neue Exemplare eingetauscht. In Zusammenarbeit mit einer Jugendwerkstatt seien massive Holzstücke auf die Spitzen gesteckt worden, um ihnen das Potenzial einer Waffe zu rauben. Nach Ende des Projekts sollen die Gabeln zugunsten eines Trinkwasserprojekts in Afrika verkauft werden.