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Kühnbaum-Schmidt betont Verbindung von Schöpfung und Klimaschutz

Die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, hat auf Hallig Hooge die Verbindung von Schöpfungsglauben und Klimaschutz betont. Die Nordkirche feierte auf der nordfriesischen Hallig am Montag laut eigener Mitteilung das 400-jährige Jubiläum des Taufsteins in der Kirche St. Johannis.

„Für die Propheten der Bibel war klar: Am Umgang der Menschen mit der Natur, mit den nicht-menschlichen Geschöpfen kann man auch ablesen, wie es um das Verhältnis der Menschen zu Gott bestellt ist“, sagte Kühnbaum-Schmidt, die auch Beauftragte für Schöpfungsverantwortung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. „Denn wenn die anderen Geschöpfe in Gottes Schöpfung nicht geachtet werden, wird auch Gott als Schöpfer allen Lebens nicht geachtet. Ohne eine Beziehung zu Gott als Grund und Ziel allen Lebens aber drohen für die Propheten Untergang und Katastrophe.“

Der Taufstein stehe für die Beziehung zu Gott. Er zeige die Verbundenheit der Menschen mit dem Ort und der Kirche, erinnere an Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Trauerfeiern, die in der Kirche stattfanden. Die Taufe als zentraler Bestandteil des Christentums symbolisiere nicht nur die Aufnahme in die Kirche, sondern stehe auch für eine tägliche Erneuerung des Glaubens, sagte Kühnbaum-Schmidt.

„An dieser fortwährenden und nicht endenden Schöpfung Gottes mitzuarbeiten, das ist nach Martin Luthers Beschreibung die Aufgabe von uns Menschen. Und das heißt: die guten Gaben von Gottes Schöpfung nicht nur selbst genießen, sondern auch mit der nächsten und übernächsten Generation teilen“, sagte die Landesbischöfin in ihrer Predigt. Auf Hallig Hooge bedeute das, „Menschen und Warften gegen die wohl zukünftig häufigeren und höheren Fluten zu schützen“. Dazu sei es nötig, die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen.

Der Taufstein der Kirche St. Johannis wurde als Geschenk der Grafen von Schwerin und Schulenburg im Jahr 1624 geschaffen. Er ist Zeuge der großen Sturmflut 1634. Hooger Frauen hatten den Stein nach der „Grote Mandränke“ aus einer zerstörten Kirche gerettet und auf die Hallig mitgenommen, wo sie ihre Kirche wieder aufbauten. Der Taufstein ist somit älter als die Kirche, in der er steht.