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Kritik an ARD-Beschlüssen zu Einheitsprogramm

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat die ARD vor einer „gefährlichen Gleichmacherei im Hörfunkprogramm“ gewarnt. Sollte es ein einheitliches Infoprogramm ab 20 Uhr in allen ARD-Sendern geben, schade dies der Programmvielfalt und damit der Beliebtheit der Angebote beim Hörer, erklärte DJV- Bundesvorsitzender Mika Beuster am Freitag in Berlin. Zudem koste es journalistische Aufträge für die Freien und feste Jobs in den Redaktionen.

Die ARD-Intendanten hatten sich am Donnerstag in Köln für eine engere Kooperation durch gemeinsame Programmstrecken ausgesprochen. Dies soll die Info-, Klassik- und Pop-Wellen betreffen. Die Info-Radios beginnen demnach Ende April 2024 eine „neue Ära vertiefter Zusammenarbeit“: Geplant sind gemeinsame Programmanteile, die von allen Sendern übernommen werden könnten. Künftig soll es ab 20 Uhr ein kooperiertes Abendprogramm der Infowellen geben. Die Sendungen sollen zum größten Teil vom NDR produziert werden, aber auch vom RBB sowie vom BR, der zudem am Samstag ein aktuelles Gemeinschaftsprogramm bereitstellen will.

Beuster betonte, die finanziell unter Druck geratenen Anstalten versuchten, „auf Kosten unserer Kolleginnen und Kollegen zu sparen“. Die Dienstleistungsgesellschaft Ver.di äußerte Besorgnis um die Vielfalt der von der Rundfunkabgabe finanzierten Radiosendungen. Das für Medien zuständige Ver.di-Vorstandsmitglied Christoph Schmitz erklärte in Berlin, vom öffentlich-rechtlich finanzierten Rundfunk werde erwartet, „Journalismus aus der Region für die Region zu bieten“.