Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erwartet vom künftigen Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Klaus Krämer, dass er für „die Reformbestrebungen in der Kirche ein offenes Ohr hat“. Krämer solle die Einheit der Kirche bewahren, ohne sich Reformen zu verweigern, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. „Ich habe den Eindruck: Genau diesen Weg wird er gehen“, ergänzte der Ministerpräsident, der selbst katholischer Christ ist.
Krämer wird am 1. Advent in Rottenburg ins Bischofsamt eingesetzt. Der Ministerpräsident sagte, ein Antrittsbesuch Krämers habe bereits stattgefunden. Außerdem werde es ein Zusammentreffen bei der Vereidigung des neuen Bischofs geben.
Der Grünen-Politiker forderte Kirchengemeinden, Caritas und Diakonie dazu auf, sich weiterhin für die Gesellschaft einzusetzen. „Wir können auf ihr großes Engagement nicht verzichten“, sagte er. In seinen 13 Jahren als Ministerpräsident habe es „nie ernsthafte Konflikte oder Differenzen“ zwischen Landesregierung und Diözesen oder evangelischen Landeskirchen gegeben. „Ich bin sicher, dass der neue Bischof das mit seinen Kollegen weiterführen wird“, sagte Kretschmann.