Artikel teilen:

Krankenkasse beklagt hohen Anteil von Kaiserschnitt-Geburten

In Rheinland-Pfalz ist nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) im vergangenen Jahr fast jedes dritte Kind per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Mit einem Anteil von 32,3 Prozent liege das Land über dem Bundesdurchschnitt von 29,7 Prozent und im Ländervergleich auf dem zweiten Platz hinter dem Saarland (35,3 Prozent), teilte die TK-Landesvertretung am Donnerstag mit Verweis auf ihren Kindergesundheitsreport mit. „Kaiserschnitte können lebensrettend sein“, erklärte der Leiter der Landesvertretung, Jörn Simon, „nicht immer sind sie jedoch medizinisch notwendig“. Den fortlaufenden Anstieg der Kaiserschnittgeburten auf mittlerweile fast ein Drittel wertet die Krankenkasse als Rückschlag für die Bemühungen von Ärzteschaft und Politik.

Laut Simon müssten werdende Mütter im Vorfeld gründlich über Abläufe der Geburt aufgeklärt werden, um ihnen Ängste zu nehmen und die Vorteile einer natürlichen Geburt zu schildern. Die Daten des TK-Reports zeigten, dass „Kaiserschnitt-Kinder“ häufiger von Gesundheitsproblemen wie chronischer Bronchitis oder Adipositas betroffen seien. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich über die vergangenen 30 Jahre betrachtet der Anteil der Kaiserschnitte bei Geburten verdoppelt: Im Jahr 1991 brachten lediglich 15,3 Prozent der Frauen in Deutschland ihr Kind mit einem Kaiserschnitt auf die Welt.