In Leipzig ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Ausländerbehörde und dem sächsischen Flüchtlingsrat gestartet worden. Unter dem Titel „Perspektive Bleiberecht Leipzig“ wolle es geduldete Geflüchtete mit zielgerichteter und umfassender Beratung unterstützen, teilten die Stadt Leipzig und der in Dresden ansässige Flüchtlingsrat am Mittwoch mit. Es sollen dabei Perspektiven für einen gesicherten Aufenthalt aufgezeigt werden.
In Sachsen leben den Angaben zufolge mehr als 10.000 Geflüchtete in Duldung. Viele dieser Menschen seien über Jahre in rechtlicher Schwebe, da aus diversen Gründen weder eine Abschiebung noch ein Ankommen im Freistaat möglich sei. Eine Duldung ist eine vorübergehende Aussetzung der Abschiebung.
Im März hatte der sächsische Flüchtlingsrat bereits eine Kooperation mit der Ausländerbehörde in Dresden zur Beratung von Geduldeten als Modellprojekt gestartet. Ein ähnliches Beratungsangebot wird nun auch in Leipzig angeboten. Laut einem Beschluss des Stadtrates soll das Projekt zunächst bis Ende 2024 erprobt werden.
Die Projektkoordinatorin des Modellprojektes „Perspektive Bleiberecht Leipzig“, Gina Linnert, erklärte: „Die Mehrheit der Geduldeten, die seit Jahren in Leipzig leben, sind längst in der Stadt angekommen.“ Doch trotz Integration würden sie mit zahlreichen Hürden konfrontiert.
Der Leiter der Ausländerbehörde der Stadt Leipzig, Guido Ermisch, erklärte, geduldeten Personen müssten Wege aus den prekären Aufenthaltssituationen aufgezeigt werden. Eine Rückführung sei nicht selten aus rechtlichen oder anderen Gründen unmöglich.