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Konklave nimmt Konturen an – Maximal 133 Kardinäle wählen neuen Papst

In der kommenden Woche wird das Konklave beginnen. Dann werden die dort versammelten Kardinäle einen neuen Papst wählen. Zwei Wahlberechtigte haben bislang abgesagt. Geklärt hat sich auch eine umstrittene Personalie.

Eine gute Woche vor Beginn der Papstwahl nimmt das Konklave weiter Konturen an. So viele Kardinäle wie noch nie dürfen einen Nachfolger für Franziskus bestimmen. Wahlberechtigt sind 135 der insgesamt 252 Kardinäle in der katholischen Kirche. Sie hatten beim Papsttod das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet. Zwei von ihnen haben ihre Teilnahme allerdings krankheitsbedingt abgesagt, wie Vatikansprecher Matteo Bruni am Dienstag mitteilte. Die Namen der Geistlichen gab er mit Rücksicht auf deren Persönlichkeitsrechte nicht bekannt.

Die strittige Frage, ob außerdem auch der von Papst Franziskus abgesetzte Kardinal Angelo Becciu (76) an der Wahl teilnehmen kann, habe der Betroffene selbst entschieden und auf eine Teilnahme verzichtet. Becciu wurde 2023 wegen Verwicklung in eine verlustreiche Immobilieninvestition in London vom Vatikangericht zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, legte jedoch Berufung ein. Franziskus hatte ihm bereits 2020 wegen derselben Sache seine Kardinalsrechte entzogen, allerdings waren sowohl die rechtliche Grundlage als auch die Tragweite dieser Strafe unklar geblieben.

Am 7. Mai ziehen die anwesenden wahlberechtigten Kardinäle in die Sixtinische Kapelle ein; als letzter der ranghöchste Kardinalbischof unter 80 Jahren, Pietro Parolin (70), der das Konklave leitet. Er wird in italienischen Medien als ein Favorit dieser Wahl gehandelt. In der Sixtina versprechen die Kardinäle unter Eid absolute Geheimhaltung. Anschließend ruft der Zeremonienmeister “extra omnes” (“alle hinaus”). Abgesehen von wenigen geistliche, technischen und medizinischen Assistenten müssen dann alle Nichtwähler die Kapelle verlassen.

Der Begriff Konklave stammt aus dem klassischen Latein und bedeutet “verschlossener Raum”. Denn während des Wahlvorgangs sind die Kardinäle von der Außenwelt abgeschlossen.

Unterdessen erinnerten in einem Trauergottesdienst in Berlin noch einmal Politiker, Bischöfe und Diplomaten an den verstorbenen Papst Franziskus. An dem Requiem in der Sankt Hedwigs-Kathedrale nahmen neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) auch der voraussichtlich nächste Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) teil.