Für die am Freitag gestorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer (1921-2025) liegt seit Dienstag im Berliner Roten Rathaus ein Kondolenzbuch aus. Bis Freitag können sich nach Angaben der Senatskanzlei Berlinerinnen und Berliner im dortigen Säulensaal oberhalb des Haupteingangs täglich zwischen 9 und 18 Uhr von ihrer Ehrenbürgerin verabschieden.
Als erste hatten sich am Dienstagvormittag Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und die Präsidentin des Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld (beide CDU), sowie weitere Mitglieder des Senats in das Buch eingetragen. Auch im Reichstagsgebäude können sich Bundestagsabgeordnete und Mitarbeitende noch bis Ende der Woche in ein Kondolenzbuch für die mit 103 Jahren gestorbene Friedländer eintragen.
Bestattung auf jüdischem Friedhof in Berlin-Weißensee
Das Begräbnis für Friedländer ist nach Angaben eines Sprechers der Margot-Friedländer-Stiftung für Donnerstag auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee im kleinen Kreis geplant. An der Bestattung wird dem Vernehmen nach auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnehmen. Friedländer soll zudem noch mit einer großen Trauerfeier in Berlin geehrt werden.
Die Holocaust-Überlebende war am Freitag im Alter von 103 Jahren gestorben. Noch am 8. Mai hatte sie bei einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Weltkriegsendes bewegende Worte an die Gäste gerichtet und war mit stehenden Ovationen bedacht worden.
Eltern und Bruder in Auschwitz ermordet
Friedländer war in der NS-Zeit in das KZ Theresienstadt verschleppt worden. Eltern und Bruder wurden in Auschwitz ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie in die USA, kam aber im Alter von 88 Jahren zurück nach Berlin.