Artikel teilen:

Köln plant Pop-up-Intensivstation für Kriegsfall und Katastrophen

Die Stadt Köln soll eine unterirdische Intensivstation für den Katastrophenfall bekommen. Man wolle beispielsweise auf Kriege, eine mögliche Flut wie an der Ahr, einen Reaktorunfall oder eine weitere Pandemie räumlich besser vorbereitet sein, erklärte die Geschäftsführung der städtischen Kliniken dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag). Es sei vorgesehen, ein Krisenzentrum nach israelischem Vorbild zu etablieren. Geplant sei ein Tiefgaragenbereich, der bei einem Massenanfall von Verletzten als Pop-up-Intensivstation genutzt werden kann.

Die planerischen Zeichnungen für ein solches Krisenzentrum unter der Erde seien abgeschlossen, sagten die Geschäftsführer der Kliniken der Stadt Köln, Axel Goßmann und Daniel Dellmann, im Gespräch mit der Zeitung. „Aber logischerweise kostet das Geld. Deswegen sind wir noch hoch engagiert dabei, unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten zu prüfen.“

Optimal wäre eine zusätzliche Förderung, da diese Strukturen nichts mit der täglichen Krankenversorgung zu tun hätten, sondern ein Vorhalt im Sinne des Katastrophenschutzes wären, unterstrich Großmann. „Mit Köln-Wahn haben wir einen der größten Nato-Umschlagstützpunkte vor der Tür, bei einem Nato-Bündnisfall wäre dort ein militärischer Dreh- und Angelpunkt.“ Derart umfassende Strukturen wären für Deutschland einzigartig. „Eine Vorhaltemedizin, wie sie vor zehn Jahren geplant wurde, sah ganz anders aus als das, was wir nach heutigem Stand brauchen“, sagte Goßmann mit Blick auf den Ukraine-Krieg und den Ausbruch der Corona-Pandemie vor fünf Jahren.