Kulturelles Erbe wächst und schrumpft zugleich: Brandenburgs Denkmalliste wächst, doch einige historische Gebäude lassen sich nicht mehr retten. Der Denkmalreport zeigt, wie nah Bewahren und Verlust beieinanderliegen.
In Brandenburg gibt es aktuell 14.394 Denkmale, rund 80 mehr als noch Ende 2023. Das teilte der Direktor des Brandenburger Landesamts für Denkmalpflege, Thomas Drachenberg, am Montag in Potsdam bei der Vorstellung des Denkmalreports Brandenburg 2024/2025 mit. “Denkmale erzählen über sich, über die Gesellschaft, die sie baut, pflegt und schützt und über die Menschen, die diese Kulturgüter erhalten, um sie zu nutzen und mit ihren Werten fortzuführen”, erklärte er. Dieser kulturelle Schatz habe mehr Wert, als die reine Bausubstanz: “Er schafft Lebensorte, schafft Zugehörigkeit, schafft Teilhabe für alle.”
Neu in die Denkmalliste aufgenommen wurden etwa Gefallenendenkmale. “Als Orte des kollektiven Gedächtnisses sind sie als mahnende Zeitzeugnisse gegen den Krieg und verklärende Heldenverehrung zu bewahren”, heißt es im Denkmalreport. Allerdings mussten auch Denkmale aus der Liste gestrichen werden: Für die ehemalige Tuchfabrik Levy in Spremberg gab es demnach keine Rettung mehr. Das Gebäude war so stark mit Schadstoffen belastet, dass eine neue Nutzung nicht mehr möglich war. Sorgen macht sich das Landesdenkmalamt auch um die ehemalige Dampfmühle in Prenzlau. Der alte Speicher- und Mühlenbau am südwestlichen Rand der Uckermärker Kreisstadt sei größtenteils ungenutzt und dem Verfall ausgesetzt. Die untere Denkmalschutzbehörde führe aber derzeit ein ordnungsbehördliches Verfahren durch, um eine Sicherung aller Gebäude zu erreichen.