Kleinstkrebse könnten künftig als Indikatoren zur Bestimmung der Gewässergüte herangezogen werden. Eine entsprechende Untersuchung werde derzeit von deutschen und griechischen Wissenschaftlern in verschiedenen Thüringer Höhlen durchgeführt, teilte der „Unesco Geopark Inselsberg – Drei Gleichen“ am Mittwoch in Erfurt mit.
Im Zentrum des Forschungsinteresses stehen sogenannte Ostrakoden. Von diesen Krebstieren seien weltweit rund 13.000 Arten bekannt. Die oftmals nur Millimeter kleinen Tiere lebten im Sand von Gewässern. Die einzelnen Arten seien dabei jeweils an sehr verschiedene Lebensräume und Umweltbedingungen angepasst.
Aufgrund dieser Vielfalt könnten die Kleinkrebse als Umweltindikatoren eingesetzt werden. Je nach Zusammensetzung der Arten seien Rückschlüsse etwa auf naturnahe Gewässer oder eine verschmutzte Umwelt möglich, hieß es. Das Projekt sei ein erster Ansatz, die Wasserqualität nicht länger mit kostspieligen und chemischen Verfahren ermitteln zu müssen.
Das Forschungsprojekt ist den Angaben zufolge die erste deutsch-griechische Kooperation zu diesem Thema und weltweit die erste Kooperation von zwei Unesco-Geoparks in Verbindung mit zwei Universitäten. Beteiligt an dem zweijährigen Forschungsvorhaben sind neben dem Geopark in Thüringen, der auf dem Peleponnes gelegene Unesco-Geopark Chelmos Vouraikos sowie die Universitäten Jena und Patras.