Artikel teilen:

Kirchliche Sozialverbände sind mit Bürgergeld unzufrieden

Zwei Jahre nach Einführung des Bürgergelds in Deutschland ziehen Caritas und Diakonie in Baden und Württemberg eine kritische Bilanz. Negativ sehen sie „die anhaltende stigmatisierende Diskussion rund um das Bürgergeld und fehlende Gelder zur flächendeckenden Umsetzung guter Ansätze“, heißt es in einer am Freitag verbreiteten Mitteilung der vier kirchlichen Wohlfahrtsverbände. Jobcenter seien schlecht erreichbar und berieten zu wenig verständlich.

Die Debatte um angeblich zu hohe Regelsätze muss nach Ansicht von Diakonie und Caritas versachlicht werden. Nur sehr wenige Menschen bezögen unrechtmäßig Leistungen; sie würden sanktioniert. Dagegen missachte die verschärfte Sanktionspraxis die realen Probleme der Leistungsberechtigten.

Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände werben dafür, die Beratung Betroffener zu verbessern und die Jobcenter finanziell angemessen auszustatten. Bei Beschäftigungsgesellschaften der Caritas und Diakonie könnten langzeitarbeitslose Menschen für fünf Jahre in geschütztem Rahmen, aber dennoch arbeitsmarktnah, beschäftigt werden. Am 1. Januar 2023 war das Bürgergeld als Nachfolger für das Arbeitslosengeld II eingeführt worden. (2886/27.12.2024)