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Kirchenparlament ruft zur Stärkung der Demokratie auf

Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl hat das Parlament der evangelischen Landeskirche Hannovers die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, die Demokratie zu stärken. Sie sollten vor ihrer Wahlentscheidung prüfen, „wie sich die Parteien zu Menschenrechten und zur Verfassung positionieren und nur Parteien wählen, die diese Werte klar bejahen“, heißt es in einem „Wort der Landessynode“, das die Kirchenparlamentarier am Donnerstag in Hannover verabschiedeten.

Die hannoversche Landeskirche ist mit 2,2 Millionen Mitgliedern in 1.219 Gemeinden zwischen Harz und Nordsee die größte unter den 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Ihr Gebiet umfasst drei Viertel Niedersachsens. Zur Synode gehören 79 Mitglieder aus allen Regionen der Landeskirche.

In ihrem Appell wenden sich die Mitglieder der Landessynode insbesondere gegen rechtsextremistische Positionen. „Ein biblisch begründeter Glaube lässt keine Option für ein völkisches Denken zu“, erklärten sie. Christliche Werte seien dagegen soziale Gerechtigkeit, Bildungsgerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung.

In vielen demokratischen Ländern erstarkten rechtspopulistische und rechtsextreme Kräfte, heißt es in der Resolution. „Sie wurden demokratisch gewählt, schätzen und schützen die Demokratie aber nicht.“ Auch in Deutschland nähmen diese Kräfte zu, bestärkt durch gezielte Desinformation und Hetze. Nötig sei ein „sachorientierter, respektvoller Wahlkampf ohne populistische Rhetorik“. Die Synode tagt bis zum Freitag im diakonischen Henriettenstift in Hannover.