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“Kirchenfrau mit mächtiger Stimme”: Becquart hält Fastenpredigt

Sie wurde vom “Forbes”-Magazin unter die 50 mächtigsten Frauen der Welt gewählt: Nathalie Becquart spielte bei der Weltsynode im Vatikan eine wichtige Rolle. Nun hält die Theologin eine Fastenpredigt im Speyerer Dom.

Sie wird vom Bistum Speyer als “Kirchenfrau mit mächtiger Stimme” angekündigt: Die französische Theologin und Ordensschwester Nathalie Becquart wird am Donnerstag (10. April) um 19.30 Uhr im Speyerer Dom eine Fastenpredigt halten. Die Predigt wird auf den Social-Media-Kanälen von Bistum und Speyerer Dom übertragen, wie die Diözese am Freitag mitteilte.

Das US-amerikanische “Forbes”-Magazin hatte Becquart 2024 unter die 50 mächtigsten Frauen der Welt gewählt. Am 6. Februar 2021 war sie von Papst Franziskus zur Untersekretärin im Generalsekretariat der Weltsynode berufen worden. Mit ihrer Ernennung erhielt sie damit qua Amt volles Stimmrecht in der Weltsynode – als erste Frau überhaupt. Becquart (56) ist Schwester des Ordensinstituts La Xavière.

Bischof Karl-Heinz Wiesemann betonte, die Fastenpredigten im Dom sollten “einen Beitrag zu einer zeitgemäßen Verkündigung der christlichen Botschaft in die Gesellschaft hinein leisten”. 2024 waren der – am 1. Februar 2025 verstorbene – frühere Bundespräsident Horst Köhler und ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten der Einladung in den Speyerer Dom gefolgt.

Köhler hatte in seiner Fastenpredigt im März 2024 den russischen Präsidenten Wladimir Putin flehentlich zur Beendigung des Krieges gegen die Ukraine und zu Friedensverhandlungen aufgefordert. Köhler sagte: “Präsident Putin möchte ich von diesem Gotteshaus zurufen: Gehen Sie nicht weiter auf dem eingeschlagenen Weg! Hören Sie die zum Himmel schreiende Stimme des vergossenen Blutes, auch aus Ihrem Volk!” Köhler forderte Putin auf: “Werden Sie Ihrer Verantwortung vor Gott und den Menschen gerecht!”

Fastenpredigten haben in der katholischen Kirche eine bis in das 5. Jahrhundert zurückreichende Tradition. In früherer Zeit dienten sie auch der Vorbereitung der Taufbewerber auf den Empfang der Taufe in der Osternacht.

“Heute sollen sie, entsprechend dem Sinn der österlichen Bußzeit, den Glauben der Zuhörer intensivieren und sie dabei unterstützen, ihr Leben am Evangelium zu orientieren”, erläuterte das Bistum Speyer.