Anlässlich des Gedenkens an den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 85 Jahren rufen die christlichen Kirchen in Sachsen zu ökumenischen Friedensgebeten auf. Kirchgemeinden sollen sich dazu möglichst vielerorts am 31. August, dem Vorabend des historischen Datums, versammeln, teilten die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und das Bistum Dresden-Meißen am Mittwoch in Dresden mit. Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg.
In einem Brief an die Gemeinden schrieben die Leitenden Geistlichen: „Wir werden erinnert, welch großes Leid von Deutschland ausging.“ Der Krieg habe aber nicht erst 1939 begonnen, hieß es. Denn die Nationalsozialisten hätten die Gesellschaft schon in den Jahren zuvor umgebaut. Die Leitenden Geistlichen erinnern in dem Brief auch an die Verfolgung von Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit sowie an den gewaltsamen Tod von psychisch kranken und geistig behinderten Menschen.
„In Scham und Trauer denken wir an die Opfer des Nationalsozialismus und des Krieges“, erklärten sie: „Das erinnert uns, auch heute gegen jede Relativierung dieser Zeit einzutreten.“ Unterzeichnet ist das Schreiben von Sachsens evangelischem Landesbischof Tobias Bilz, vom Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, und vom Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, Pfarrer Fabian Brüder.
Immer wieder würden bis heute Grenzen eines demokratischen Miteinanders verletzt. Kirchen setzten sich jedoch für Menschenwürde und Nächstenliebe ein. „Extremistische und populistische Positionen werden wir nicht akzeptieren“, betonten die Leitenden Geistlichen.