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Kirche stellt Krieg in den Mittelpunkt ihres Reformationsfestes

Zur zentralen Feier des Reformationsfestes am 31. Oktober hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in diesem Jahr die Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff eingeladen. Die Leiterin des Leibniz-Instituts Hessische Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) werde in der Lutherkirche in Wiesbaden über das Thema Krieg sprechen, teilte die EKHN am Montag in Darmstadt mit. Unter der Überschrift „Die Kirchen und der Krieg“ wird es vor dem Hintergrund der Situation in der Ukraine und in Israel auch um christliche Friedensethik gehen. Die öffentliche Feier beginnt um 18 Uhr.

Im Gottesdienst vor dem Vortrag predigt Kirchpräsident Volker Jung. Die Liturgie gestalten unter anderem die stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf, der katholische Stadtdekan Wiesbadens, Klaus Nebel, sowie Pastorin Sabine Bockel von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Die Jugendkantorei der Evangelischen Singakademie Wiesbaden singt unter der Leitung von Niklas Sikner Stücke des Komponisten John Rutter. Die Präses der Kirchensynode, Birgit Pfeiffer, moderiert den Festakt.

Auch ein Gottesdienst in der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien in Marburg greift das Thema Krieg auf, teilte die Öffentlichkeitsarbeit mit. Dabei sollen die Sicht der Reformatoren und ihr Ringen um Frieden im Fokus stehen. Beginn ist um 19 Uhr.

Am 31. Oktober erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation im Jahr 1517. Damals veröffentlichte der Wittenberger Theologieprofessor und Mönch Martin Luther 95 Thesen zu Buße und Ablass. Die heftige Kritik an der Praxis der Kirche führte in der Folge zum Bruch Luthers und seiner Anhänger mit der Papstkirche und zum Entstehen der evangelischen Kirchen.