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Kinder in Brandenburg nicht vollständig geimpft

Kinder in Brandenburg sind nach Einschätzung der Barmer-Krankenkasse nicht ausreichend geimpft. Rund 40 Prozent der Zweijährigen im Bundesland hätten 2022 die für die ersten beiden Lebensjahre empfohlenen Impfungen nicht oder nicht vollständig erhalten, teilte die Krankenkasse am Donnerstag unter Berufung auf ärztliche Abrechnungsdaten in Potsdam mit.

Bei einem Großteil der Kinder würden die Impfserien zwar begonnen, aber nicht abgeschlossen, hieß es. Diese Nachlässigkeit führe dazu, dass sie keinen ausreichenden Schutz gegen teilweise lebensbedrohliche Erkrankungen aufbauen können. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt den Angaben zufolge für die ersten beiden Lebensjahre Impfungen gegen 13 Erkrankungen, darunter gegen Tetanus, Diphtherie und Masern.

Der Anteil der Kinder, die bis zu ihrem zweiten Lebensjahr keine einzige Impfung erhalten haben, sei in Brandenburg mit 1,5 Prozent im Jahr 2022 zwar gering gewesen, hieß es. Das Impfziel der Weltgesundheitsorganisation WHO von 95 Prozent sei jedoch für keine der 13 empfohlenen Impfungen erreicht worden, weder in Brandenburg noch in einem anderen Bundesland.

Brandenburg verfehle auch bei Masern das Impfziel, hieß es weiter. Die 2020 eingeführte Impfpflicht für die Krankheit habe zwar dazu geführt, dass die Masernimpfquote in Brandenburg inzwischen bei 86,6 Prozent der zweijährigen Kinder liege. 2019 habe sie bei 78,5 Prozent gelegen. Das Impfziel von 95 Prozent, das einen Herdenschutz auch für Kinder böte, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, werde jedoch weiter nicht erreicht.