Hamburg. Schätze unterschiedlichster Art gibt es wohl in jeder Kirche. Manche dieser Schätze erblickt man sofort, wenn man einen Kirchenraum betritt, vielleicht einen Altar mit einem besonders schönen Bild oder eine gold glitzernde Taufschale. Manche Schätze muss man ein wenig suchen, weil sie vielleicht in einer Ecke stehen oder hinter einem Vorhang verborgen sind. Ein paar Schätze aber, die muss man mit offenem Herzen suchen – und nur dann kann man sie finden.
Angefangen hatte alles an einem Montag im Gemeindehaus der St.-Petri-Gemeinde in Altona. Da treffen sich immer die „Elbkinder“ – eine Gruppe von derzeit zehn Schulkindern, die 90 Minuten lang basteln, backen, singen und spielen. „An diesem Nachmittag hatte ich eine alt und sonderbar aussehende Schatzkarte auf den Tisch gelegt, und wir haben uns ganz schnell auf dem Weg in unsere Kirche gemacht. Die schien auf dieser Schatzkarte zu sehen zu sein“, erzählt Birgit Brandes, die Leiterin der Gruppe, „das hatten die Kinder an den zwei Türmen der Kirche auf dem Bild erkannt. Die Kirche ist für unsere Kinder etwas ganz Besonderes. Irgendwie kann man sehen, dass sie ihnen Ehrfurcht einflößt. Aber sie finden die Kirche auch festlich und fühlen sich dort sehr wohl.“
"Vaterunser" in der Schatzkiste
Zunächst musste die große schwere Tür am Eingang geöffnet werden. Und Hannah – so berichtet es das Bilderbuch – flüstert ratlos: „Die Kirche ist sehr groß, wie sollen wir da nur den Schatz finden?“ Sie suchen überall in der Kirche. Zunächst an ihrem eigenen Platz, der Kinderspielecke. Zwischen den vielen Kirchenbänken. Bei der Orgel und an der Kanzel mit ihren vielen Treppenstufen. Sie probieren dabei natürlich das Mikrofon aus, das ihre eigenen Stimmen so laut in der Kirche widerhallen lässt. Sie sehen sich das Taufbecken und sogar die bunten Glasfenster an. Am Ende finden sie in der Nähe des Altars eine Holzkiste mit dem Schatz.
Der Schatz ist ein ganz besonderer Schatz – kein glitzerndes Goldstück und auch kein leckeres Eis. In der Kiste finden die Kinder einen Zettel mit dem Gebet Jesu Christi, dem Vaterunser. Das kennen sie – das haben sie immer mit Pastor Jan Steffens im Kindergottesdienst gesprochen. Das Gebet ist eigentlich etwas für Erwachsene. Die Geschichte von Jesus aber gefällt ihnen, und sie beten es gern. Zeichen und Bewegungen hatte ihnen der Pastor dazu beigebracht. Als sie den Schatz gefunden haben, beten sie das Vaterunser mit diesen Bewegungen.