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Kim de l’Horizon zu Gast bei Droste-Festival zum Thema Hexen

Das diesjährige Droste-Festival des Literaturzentrums Burg Hülshoff widmet sich vom 26. April bis 5. Mai dem Thema „Nenn mich Hexe!“. Auf dem zehntägigen Programm stehen Lesungen und Vorträge über die vielen Facetten der Hexen-Figur in der Geschichte mit Autorinnen und Autoren wie Kim de l’Horizon aus der Schweiz, wie das Centrum for Literature am Donnerstag in Havixbeck ankündigte. Außerdem sind Workshops, Performances und Konzerte mit Kunstschaffenden wie dem inklusiven Volxtheater aus Bielefeld-Bethel geplant. Festivalorte sind demnach Burg Hülshoff in Havixbeck, das nahe gelegene Haus Rüschhaus am Rande von Münster sowie verschiedene Kulturorte in der Region.

Die Figur der Hexe sei in der Geschichte vielschichtig, hieß es. Im Aberglauben und alter Literatur tauche sie oft als widersprüchliche, hintergründige, oft bösartige und bedrohliche, aber auch unabhängige Person außerhalb gesellschaftlicher Konventionen auf. In den feministischen Bewegungen des 20. und 21. Jahrhunderts sei der Begriff „Hexe“, auch in Erinnerung an die im Mittelalter verfolgten und hingerichteten Frauen, zu einer positiven Selbstbezeichnung geworden. Heute stehe die Figur als eine „Ikone der Selbstermächtigung und Emanzipation“.

All diese Facetten wolle das Festival sichtbar machen, erklärten die Organisatoren. Dabei gehe es auch um die Fragen, welcher Zusammenhang zwischen den einstigen Hexenverfolgungen und gesellschaftlicher Ausgrenzung nicht-weißer Personen bestehe und wie Stigmatisierung bis heute funktioniere, um gesellschaftliche Position oder politische Haltung unglaubwürdig zu machen.

Das Wasserschloss Burg Hülshoff in Havixbeck bei Münster ist Geburtsort der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848). Die 2012 gegründete Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung will die Erinnerung an sie wachhalten, deren Novelle „Die Judenbuche“ heute zur Weltliteratur gehört. Auf dem Schloss ist heute ein Museum mit Literaturzentrum beheimatet. Dazu gehört auch das etwa sieben Kilometer entfernte Haus Rüschhaus in Münster-Nienberge, langjähriger Wohnort der Schriftstellerin, die aus einem der ältesten Adelsgeschlechter Westfalens stammte.