Mit einem Festakt hat das Institut für Katholische Theologie und ihre Didaktik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am Mittwoch sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige würdigte die Arbeit und hob hervor, dass der Auftrag aktueller und notwendiger denn je sei, Lehrkräfte auszubilden, um junge Menschen mit Themen der Religion, des Glaubens und der Kirche in Berührung zu bringen sowie eine kritische Auseinandersetzung und differenzierte Urteilsfähigkeit zu entwickeln.
Dies gelte insbesondere angesichts zunehmender Verwerfungen und Polarisierungen, Geschichtsvergessenheit, Vorurteile und Verschwörungsmythen, Gleichgültigkeit und Resignation, so Feige. Wer um die Zufälligkeit wisse, an einem bestimmten Ort und in einem bestimmten Kulturkreis aufgewachsen zu sein, könne der kulturellen Vielfalt begegnen, ohne das Eigene absolut setzen zu müssen.
“In diesem Sinn eröffnet der Religionsunterricht auch Räume, in denen junge Menschen ein solches Welt- und Selbstbewusstsein entwickeln können. Damit leistet er einen bedeuten Beitrag für Gesellschaft und Demokratie”, betonte der Bischof. Ähnlich sah es Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Er sprach seinen Dank aus und plädierte zudem für einen Ausbau des Instituts.
Mit dem Wintersemester 2003/04 nahm seinerzeit das neugegründete Institut seinen Lehrbetrieb auf. Es bildet als einziges in Sachsen-Anhalt katholische Religionslehrerinnen und -lehrer aus. Zunächst wurde der Lehrbetrieb durch Vertretungsprofessuren abgedeckt. Im Wintersemester 2005/06 wurden Regina Radlbeck-Ossmann für Systematische Theologie und Harald Schwillus für Religionspädagogik auf die Lehrstühle berufen, die gemeinsam mit zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern sowie Promovierenden und Lehrbeauftragten bis heute Forschung und Lehre abdecken.