Die katholische Kirche in Hessen und Rheinland-Pfalz verbuchte auch im vergangenen Jahr einen Rückgang bei den Mitgliederzahlen im hohen fünfstelligen Bereich. Wie aus den am Donnerstag veröffentlichen Mitgliederstatistiken hervorgeht, konnten Taufen und Wiederaufnahmen die Zahl der Todesfälle und Kirchenaustritte in keiner Diözese auch nur annähernd ausgleichen. Im Vergleich zum Vorjahr war die Zahl der Kirchenaustritte allerdings in allen Bistümern rückläufig.
So sank etwa die Zahl der Katholiken auf dem Gebiet des Bistums Mainz um 3,7 Prozent auf knapp 598.000. Im Bistum Limburg gab es einen vergleichbaren Rückgang um 3,6 Prozent auf noch etwas über 501.000 Mitglieder. Das Bistum Trier mit den zahlenmäßig meisten Katholiken meldete einen Rückgang um rund 34.000 auf noch 1,13 Millionen Kirchenmitglieder (minus 2,9 Prozent).
Das Bistum Speyer verzeichnete einen Verlust von rund 3,1 Prozent der Mitglieder auf rund 437.000 katholische Christinnen und Christen. Im Bistum Fulda gehörten noch knapp 327.000 Menschen der Kirche an – rund 13.000 weniger als ein Jahr zuvor. (minus 3,2 Prozent). Erfasst wurden jeweils die Mitgliederzahlen zum Stichtag am 31. Dezember 2024.
„Wir dürfen vor diesen Zahlen nicht die Augen verschließen“, kommentierte der katholische Limburger Bischof Georg Bätzing die Entwicklung. „Die frohe Botschaft ist nicht kleiner geworden, aber sie muss anders und glaubwürdig unter die Menschen gebracht werden.“ Dazu brauche die Kirche „neue Wege, mutige Schritte und vor allem den festen Willen, sich an der Wirklichkeit zu orientieren“.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf erklärte, die Entwicklung sei kein Grund, den Mut zu verlieren: „Die Taufen, Firmungen oder Eheschließungen und auch der leicht gestiegene Gottesdienstbesuch zeigen, dass Kirche nach wie vor viele Menschen in ihren Lebenszusammenhängen begleitet.“ Viele Menschen würde diese Begleitung nach wie vor „suchen und annehmen“.