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Kathedrale in Hauptstadt des Sudan verwüstet

Verwüsteter Altarraum, zerstörte Gegenstände: Auch die Kathedrale von Khartum im Sudan hat im Bürgerkrieg Schäden erlitten. Derweil geht die Zahl der Christen im Land zurück.

Die katholische Kathedrale Sankt Matthäus in Khartum, der Hauptstadt des Sudan, ist im Bürgerkrieg stark beschädigt worden. Wie das Hilfswerk “Kirche in Not” am Dienstag in München mitteilte, zeigt ein Video Verwüstungen im Altarraum. Ein Kreuz und andere sakrale Gegenstände wurden demnach zerstört. Die paramilitärischen Rapid Support Forces hätten die Kirche als Waffenlager genutzt. Nun hätten Regierungstruppen die Stadt zurückerobert.

Vor allem die Menschen in Khartum hätten in den beiden vergangenen Jahren sehr gelitten, so das Hilfswerk. Auch wenn der Bürgerkrieg keine religiösen Motive habe, hätten religiöse Minderheiten Diskriminierung durch islamistische Extremisten und staatliche Stellen beklagt. Vor der Einführung der Verfassung im Jahr 2019 seien Nichtmuslime massiv vom Staat verfolgt worden. Viele hätten sich im mehrheitlich christlich geprägten Südsudan in Sicherheit gebracht. Der Anteil der Christen an der Gesamtbevölkerung von 43 Millionen Einwohnern im Sudan habe vor dem Krieg unter fünf Prozent gelegen und sinke durch Flucht nun weiter.

Der Bürgerkrieg im Sudan hatte im April 2023 begonnen. Auslöser dafür war ein Machtkampf zwischen Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertreter, der die Rapid Support Forces befehligt. In dem Krieg wurden den Angaben zufolge bislang Zehntausende Menschen getötet, mehr als zwölf Millionen Menschen seien auf der Flucht. Laut “Kirche in Not” handelt es sich um die größte humanitäre Krise der Welt. Beobachter befürchteten auch nach der Rückeroberung der Hauptstadt Khartum kein Ende des Konflikts.