Die rund 280.000 Menschen in Niedersachsen, die zu Hause von Angehörigen gepflegt werden, erhalten ab Januar fünf Prozent mehr Pflegegeld. Auch für die Unterstützung durch ambulante Pflege- und Betreuungsdienste werden die Pflegekassen ab dem Jahreswechsel fünf Prozent mehr Geld zahlen, wie der Verband der Ersatzkassen am Mittwoch in Hannover mitteilte. Dies betreffe etwa 110.000 Menschen im Land.
Die genauen Beträge seien abhängig von der jeweiligen Pflegestufe, hieß es. So steige beispielsweise beim Pflegegrad 3 das Pflegegeld von bisher 545 Euro auf 573 Euro. Für Sachleistungen dieses Pflegegrades stünden statt aktuell 1.363 Euro, künftig 1.432 Euro zu Verfügung.
Entlastet werden dem Verband zufolge auch rund die 115.000 Pflegebedürftigen, die stationär in Heimen leben. Die Pflegeversicherung werde einen höheren Anteil der Pflegekosten tragen, sodass der Eigenanteil der Pflegebedürftigen sinkt. Die Höhe der Entlastung hänge davon ab, wie lange eine Person bereits stationär gepflegt wird.
Veränderungen gebe es zudem in den Arztpraxen: Ab dem 1. Januar müssen die etwa 11.300 niedersächsischen Kassenärzte in der Lage sein, sogenannte E-Rezepte auszustellen. Diese ersetzen die bisherigen rosa Zettel. Das Rezept werde künftig auf der Gesundheitskarte oder dem Handy gespeichert und in der Apotheke nur vorgezeigt. Auf Wunsch könne das Rezept in der Praxis weiterhin ausdruckt werden.
Ausgeweitet wird laut dem Verband der Zeitraum für eine Mammografie zur Früherkennung von Brustkrebs. Bisher hatten nur Frauen im Alter zwischen 50 und 69 alle zwei Jahre Anspruch auf eine Untersuchung. Ab dem Jahreswechsel können sich auch Frauen bis 75 Jahren für eine Mammografie anmelden.