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Karliczek: Kirche braucht unterschiedliche Reformgeschwindigkeiten

Vielfalt in Einheit. Die katholische Weltkirche braucht nach Ansicht von Anja Karliczek unterschiedliche Reformgeschwindigkeiten. In Europa drohe sie zur Nischenkirche zu werden, wenn sie Frauen nicht stärker beteilige.

Anja Karliczek, frühere Bundesbildungsministerin und derzeit Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes, erhofft sich vom neuen Papst eine weitere Dynamik in Richtung Reformen. Die Katholiken in Europa hätten teilweise andere Erwartungen und unterschiedliche kulturelle Hintergründe als Katholiken in Afrika oder Asien, sagte sie am Mittwoch im Deutschlandfunk. Deshalb seien in der Weltkirche unterschiedliche Reformgeschwindigkeiten und differenzierte Maßnahmen nötig.

Wenn die katholische Kirche in Deutschland und Westeuropa nicht zu einer kleinen Nischenkirche werden wolle, müsse sie stärker auf die Erwartungen der Katholiken reagieren, fügte die CDU-Politikerin hinzu. Das gelte etwa für die Beteiligung und die Rechte von Frauen. Papst Franziskus habe hier viele Impulse gegeben, sei aber etwa vor der Weihe von Frauen zu Diakoninnen zurückgeschreckt.