Jesus wusch vor dem Letzten Abendmahl den Jüngern die Füße. Kardinal Reinhard Marx vollzog diese Geste der Demut beim Gottesdienst zu Gründonnerstag im Münchner Liebfrauendom dieses Mal bewusst an zehn Pflegekräften.
Der Umgang mit alten und kranken Menschen ist nach Ansicht von Kardinal Reinhard Marx ein Lackmustest für eine soziale Gesellschaft. “Daran zeigt sich’s”, sagte der Erzbischof von München und Freising am Gründonnerstag laut seiner Pressestelle zu Beginn des Gottesdienstes in Erinnerung an das Letzte Abendmahl im Münchner Liebfrauendom.
Als Vergelt’s Gott für ihre Arbeit wusch er zehn in verschiedenen Münchner Krankenhäusern und einem Seniorenheim tätigen Frauen und Männern die Füße. Die symbolische Handlung erinnert daran, dass auch Jesus vor dem Letzten Abendmahl in Jerusalem dies an seinen Jüngern tat. “Wir wollen eine Gesellschaft, die sieht: die Armen, die Kranken, die Sterbenden und die Dementen – sie werden nicht beiseitegeschoben, sie gehören in die Mitte der Gesellschaft”, so der Kardinal in seiner Predigt. Weiter fügte er hinzu: “Wir wollen eine wertvolle Gesellschaft aufbauen, die wir dann auch mit Herz und Verstand und möglichst gewaltfrei verteidigen wollen.”