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Kalendertrends 2025 – Von Achtsamkeit bis zur Garteninspiration

Ein guter Kalender passt zu unseren Bedürfnissen. Aktuelle Modelle springen auf den Achtsamkeitstrend auf – und manche Kalender geben sogar spirituelle Impulse.

Analog oder digital? Zum Abreißen oder Umblättern? Als Ratgeber für die Gartenarbeit oder reines Organisationstool? Der Kalenderverkauf für das kommende Jahr hat längst begonnen. Obwohl das Geschäft mit den Jahresplanern als traditionell und beständig gilt, liegen manche Kalendermodelle doch besonders im Trend.

Wie der größte deutsche Buchhändler Thalia auf Anfrage mitteilte, gehören zu den Kalender-Bestsellern seit Jahren der “PAL Lebensfreude-Kalender”, “Der literarische Katzenkalender”, der “Loriot-Tagesabreißkalender” und der “Dumont Küchenkalender”. Weil das Geschäft so beständig sei, falle es Neuheiten oft schwer, sich durchzusetzen, erklärte eine Sprecherin des Unternehmens. Dennoch schaffen es immer wieder neue Ansätze in die Regale – etwa Kalender, die Achtsamkeit und mentale Gesundheit in den Fokus rücken.

So ist inzwischen der Kalender “Ein guter Plan” nach Angaben des EGP Verlags in Berlin “Deutschlands beliebtester Achtsamkeitskalender” und Spiegel-Bestseller. Hinter jeder Tagesspalte finden sich darin Fragen wie: “Hast du gut geschlafen? Wie gut hast du dich ernährt? Hast du deine sozialen Kontakte gepflegt?” Am Ende jedes Monats werden größere Themen aufgeworfen, etwa: “Habe ich hoffnungsvoll in die Zukunft geschaut? War ich mutig und fühlte ich mich von anderen gemocht?” Ziel ist es, regelmäßig innezuhalten und das eigene Wohlbefinden nicht aus den Augen zu verlieren – ein Angebot für Menschen, die häufig ihre Bedürfnisse dem Leistungsdruck unterordnen.

Auch Kalender wie beispielsweise “Salam” verbinden Achtsamkeit mit einer spirituellen Perspektive. Dieses Modell richtet sich speziell an Muslime und kombiniert klassische Kalenderfunktionen mit Inspirationen für die religiöse Praxis. Zitate aus dem Koran und Weisheiten muslimischer Denker sollen die Leser dazu motivieren, das Gebet im Alltag zu verankern.

Zusätzlich können Nutzer die täglichen Gebetszeiten abhaken: Fajr (Morgengebet), Dhuhr (Mittagsgebet), Asr (Nachmittagsgebet), Maghrib (Abendgebet) und Isha (Nachtgebet). Dabei zeigt sich ein Trend: Sowohl “Salam” als auch “Ein guter Plan” bewegen sich auf der Grenze zwischen positivem Wandel und zwanghafter Selbstoptimierung. Diese Gratwanderung erfordert Achtsamkeit – und einen bewussten Umgang mit den eigenen Ansprüchen.

Doch nicht jeder möchte seinen Kalender als Tagebuch oder Lebensbegleiter nutzen. Für viele zählt vor allem die Funktionalität. So auch für Ralf May aus Wallhausen, der beruflich auch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten unterwegs ist. “Ich brauche ein Modell, mit dem sich Termine für Arbeit und Privates gut synchronisieren lassen”, erklärt er. Sein Favorit: Microsoft Outlook.

Mit diesem digitalen Tool kann er nicht nur seine Termine verwalten, sondern sie auch mit Kollegen teilen. Dabei hebt er einen entscheidenden Vorteil hervor: “Meine Kollegen sehen meine privaten Termine nicht im Detail, wissen aber, dass ich zu dieser Uhrzeit privat unterwegs bin.” Für ihn steht die Praktikabilität im Vordergrund – ein Ansatz, der für viele Berufstätige unverzichtbar ist.

Andere Kalender hingegen haben weniger mit Terminplanung als mit Inspiration zu tun. Der Abreißkalender “Der Gärtner Pöschke” ist ein Beispiel. Hier finden sich jeden Tag Tipps und Tricks für die Gartenarbeit sowie Rezepte für die eigene Ernte – ideal für Hobbygärtner, die sich das nötige Know-how aneignen möchten.

Für Gemeinschaftsaktivitäten ist beispielsweise der “Frag doch mal die Maus”-Kalender eine Inspirationsquelle. Mit offenen Fragen lädt er Familien dazu ein, gemeinsam über Themen nachzudenken. Ob beim Frühstückstisch oder zwischen den Hausaufgaben – Kalender wie dieser schaffen Raum für Interaktion und stärken das Gemeinschaftsgefühl.

Neben kommerziellen Angeboten gibt es auch gemeinnützige Initiativen, die den Kalender als kreatives Medium nutzen. Der Leipziger Verein “Buchkinder” etwa ermöglicht Kindern, ihre eigenen Ideen künstlerisch umzusetzen – von der Geschichte bis zum Kalenderdruck.

Das Ergebnis: Ein bunter Kalender mit zwölf individuell gestalteten Seiten. “Für Erwachsene ist der Kalender sehr erfrischend”, sagt Dorothea Gottschall aus Weimar, die ihn seit Jahren kauft. “Die Kinder lassen ihrer Kreativität freien Lauf, und das bringt eine Leichtigkeit in unseren oft ernsten Alltag.”