Nach 14 Jahren diplomatischer Verhandlungen haben sich die Jugoslawien-Nachfolgestaaten auf eine gemeinsame Dauerausstellung im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verständigt. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und Slowenien am Donnerstag am Sitz der Unesco in Paris, wie die UN-Kulturorganisation mitteilte.
Bereits seit 1963 beherbergte Block 17 eine Ausstellung über die Geschichte des Holocausts in Jugoslawien und das Schicksal der rund 20.000 Deportierten. Nach dem Zerfall des Staates wurde der Pavillon geschlossen; seit 2009 stand er leer.
Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay erklärte, das Abkommen der heutigen Regierungen zeige ein “gemeinsames Engagement, das Grenzen und Generationen überschreitet, um aus der Vergangenheit zu lernen und die Wunden der Geschichte zu heilen”. Aufgabe ihrer eigenen Organisation sei es, gegen die “Erosion der Tatsachen” zu wachen, so Azoulay.
An dem internationalen Lenkungsausschuss, der die Vorbereitung der neuen Dauerausstellung begleitete, war den Angaben zufolge das deutsche Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin beteiligt, ebenso die Schoah-Gedenkstätte Frankreichs und das US-amerikanische Holocaust Memorial Museum. Geplant ist, Block 17 zu renovieren und eine Ausstellung zu den Themen “Zeit und Raum – Opfer – Täter und Kollaborateure – Widerstandskämpfer” einzurichten.
Den Entwurf übernimmt der US-Architekt Architekt Daniel Libeskind, von dem unter anderem auch das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück und das Jüdische Museum Berlin stammen.