Junge Europäerinnen und Europäer blicken einer Studie zufolge zunehmend pessimistisch auf ihre Zukunft. Sie glauben mehrheitlich nicht mehr daran, dass sie es besser haben werden als ihre Eltern, wie die repräsentative Studie „Junges Europa“ der in Hannover ansässisgen TUI-Stiftung ergeben hat. Dabei sei die Entwicklung schleichend, sagte der Politikwissenschaftler Thorsten Faas bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Einen einschneidenden „Ukraine-“ oder „Corona-Effekt“ gebe es nicht.
„Das Lebensgefühl junger Europäer und Europäerinnen trübt sich längerfristig und kontinuierlicher ein“, sagte der Forscher von der Freien Universität Berlin, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat. „Eine plötzliche Trendumkehr ist nicht sehr wahrscheinlich.“ Laut der Studie wächst unter den 16- bis 26-Jährigen zudem ein Empfinden von Ungleichheit mit Blick auf das Einkommen, aber auch bei den Aspekten Wohnen oder Karrieremöglichkeiten.
EU genießt größeres Vertrauen
Die Zufriedenheit mit der Demokratie dagegen nehme ab, insbesondere was die nationale Politik angehe. Die Europäische Union genieße demgegenüber größeres Vertrauen. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte für die Studie den Angaben zufolge im März 2023 mehr als 7.000 Menschen zwischen 16 und 26 Jahren in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen.