Stücke einer Jugendstilsammlung ziehen ab Donnerstag (27. Februar) in das Nürnberger Tucherschloss ein. Die Ausstellung „Glanzstücke 2.0“ zeige feines Tafelgerät, Zier- und Gebrauchsgegenstände, elegante Schmuckstücke und seltene Kuriositäten, teilten die Museen der Stadt Nürnberg am Montag mit. Nürnberg sei eines der führenden Zentren des Jugendstils in Deutschland gewesen. Im Vergleich zum Jugendstil anderer Städte sei die Kunstrichtung um 1900 in Nürnberg auf hohem handwerklichen, aber auch künstlerischen Niveau gewesen.
Für die Produktion von Jugendstil-Objekten habe sich zur Jahrhundertwende eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Kunsthandwerkern, Gestaltern und kunstorientierten Fabrikanten etabliert. 1897 habe der künstlerische Leiter der Keramikfabrik von Johann von Schwarz, Carl Sigmund Luber, eine fantasiereiche Produktpalette von
Gegenständen in Unterglasurmalerei entwickelt, zu denen Vasen, Kannen und Wandkacheln gehörten. 1899 folgte die Metallwarenfabrik von Walter Scherf, die Zinngusswaren wie Kerzenleuchter, Bilder und Spiegelrahmen oder Zierschalen, Döschen und ähnliches herstellte, heißt es in der Mitteilung.
Ab 1901 veranstaltete das Bayerische Gewerbemuseum kunstgewerbliche Meisterkurse, um Nürnberger Kunsthandwerkern die Formensprache des Jugendstils zu vermitteln. Daher seien bis 1913 jährlich hervorragende Designer für einige Wochen nach Nürnberg gekommen.