An Thüringens Gerichten sind im Jahr 2023 insgesamt 16.656 Personen in Strafprozessen schuldig gesprochen worden. Gegenüber dem Vorjahr bedeute dies einen Zuwachs von 4,1 Prozent, teilte das Statistische Landesamt am Mittwoch mit. Nur knapp jede fünfte verurteilte Person sei eine Frau gewesen.
Auffallend sei die Entwicklung bei den jugendlichen Verurteilten. Mit 417 Personen seien 12,4 Prozent mehr Jugendliche verurteilt worden als noch im Jahr 2022. Auch bei den Erwachsenen habe die Zahl von 15.419 Verurteilten um 4,9 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres gelegen.
Einzig in der Gruppe der Heranwachsenden im Alter von 18 bis unter 21 Jahren sei die Entwicklung rückläufig gewesen. Hier seien mit 820 Personen in der Statistik 11,1 Prozent weniger Verurteilte als noch im Jahr zuvor gezählt worden. Gründe für diese Entwicklung nannten die Statistiker nicht, jedoch sei sie bereits das dritte Jahr in Folge zu beobachten.
Trotzdem stelle die Gruppe der Heranwachsenden nach wie vor die Altersgruppe mit der höchsten kriminellen Energie dar. Je 1.000 Personen seien 2023 rund 1,5 junge Männer und Frauen statistisch straffällig geworden. In der Gruppe der Erwachsenen habe dieser Wert bei gerade einmal 0,8 Personen gelegen. Bei den Straftätern und -täterinnen im Alter von 14 bis unter 18 Jahren seien nur 0,56 Personen je 1.000 Jugendliche verurteilt worden.