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Jugendkunstschulen tagen zu kultureller Aneignung und Entfremdung

Die Jugendkunstschulen in Nordrhein-Westfalen befassen sich auf ihrem diesjährigen Treffen mit Herausforderungen einer diversen und multikulturellen Gesellschaft. Unter der Überschrift „Aneignung und Entfremdung“ gehe es bei den Jugendkunstschultagen am 20. und 21. Juni in Unna um verbindende Narrative einer pluralen Gesellschaft und ausgrenzende Kulturtechniken, wie die Landesarbeitsgemeinschaft Kulturpädagogischer Dienste und der Jugendkunstschulen NRW am Mittwoch ankündigten. Erwartet wird auch Thomas Weckelmann. Der evangelische Theologe ist Leiter der Abteilung Kinder und Jugend im NRW-Familienministerium.

Auf dem Programm, das sich an Praktiker und Verantwortliche in der kulturellen Bildung richtet, stehen Vorträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Diskussionen mit Künstlerinnen und Kunstpädagogen, Exkursionen und Workshops. Eine Anmeldung ist bis 10. Juni möglich.

Seit einiger Zeit werde der Vorwurf der „kulturellen Aneignung“ laut, oftmals verbunden mit dem Ziel, anderen Öffentlichkeit zu entziehen und sie somit zu „canceln“, erläuterten die Veranstalter. Das Leben in einer bestimmten Kultur bringe Praktiken der Aneignung mit sich, also das Erlernen von Kulturtechniken. Insofern sei Kultur stets eng mit Bildung verbunden. Die Tagung blicke unter anderem auf Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, wenn partikularisierende Kräfte stärker werden. Und sie reflektiere, inwiefern Kulturpädagogik und Jugendkunstschulen sich im Spannungsfeld von Aneignung, Entfremdung, Bildung und Macht verändern müssen.