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Jüdisches Museum: Ausstellung zu Holocaust als Familienerbe

Wie Enkelkinder von Holocaustüberlebenden mit den Erfahrungen ihrer Großeltern umgehen, steht im Mittelpunkt der Ausstellung „Die Dritte Generation“, die ab Mittwoch (9. April) im Jüdischen Museum München (JMM) zu sehen ist. „Während die Zweite Generation mit den psychischen und physischen Verletzungen ihrer Eltern aufwuchs, blickt die Dritte Generation aus einer größeren zeitlichen Distanz auf die Familiengeschichte“, heißt es in einer Pressemitteilung der Landeshauptstadt München vom Donnerstag. Dennoch seien auch für viele Enkel „Erinnerung und Schweigen, Familienmythen und -geheimnisse, erdrückendes oder fehlendes Familienerbe“ allgegenwärtig. Die Ausstellung mit dem Untertitel „Der Holocaust im familiären Gedächtnis“ ist laut Jüdischem Museum bis 1. März 2026 zu sehen.

Die Ausstellung wurde den Angaben zufolge zunächst im Jüdischen Museum Wien realisiert. Für ihre zweite Station in München sei sie angepasst und um lokale Perspektiven erweitert worden. Dabei zeigten Münchner Künstlerinnen und Künstler, „wie sehr der Holocaust bis in ihr heutiges Sein hineinwirkt“, heißt es im Programm des Museums. Auch das Ringen der Sinti und Roma um gesellschaftliche Anerkennung sowie das Thema Provenienz, also die rechtmäßige Herkunft von Kunstwerken, spielten eine Rolle. (1165/03.04.2025)