Platz 130 in Peru, Rückfall in Deutschland: Papst Leo XIV. warnt vor einer Bedrohung der Pressefreiheit. Was dem Katholischen Journalistenverband daran Hoffnung macht.
Das spannungsvolle Verhältnis zwischen Kirche und Medien hat sich zum Guten gewandelt, sagt die Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP). Der Fachverband erklärte am Dienstag in einer Mitteilung, der Einsatz Papst Leos XIV. für die Presse- und Meinungsfreiheit sei “ein großes Zeichen des Rückhalts und der Ermutigung”.
Der GKP-Vorsitzende Joachim Frank sagte: “Wir sind dankbar und berührt, dass Papst Leo in einer seiner ersten Ansprachen allen gefangenen Journalistinnen und Journalisten die Solidarität der Kirche zugesichert und ihre Freilassung gefordert hat.” Es sei wichtig, dass die Kirche den Wert freier Medien anerkenne. “Mit Papst Leo XIV. haben Medienschaffende einen deutlichen Fürsprecher in ihrem Bemühen um Wahrheit und Gerechtigkeit”, so Frank.
Leo XIV. hatte am Montag vor Medienleuten freien Journalismus als Beitrag zum Frieden hervorgehoben: “Die Kirche erkennt in diesen Zeugen – ich denke dabei an diejenigen, die selbst unter Einsatz ihres Lebens über den Krieg berichten – den Mut jener, die die Würde, die Gerechtigkeit und das Recht der Völker auf Information verteidigen, denn nur informierte Menschen können freie Entscheidungen treffen. Das Leiden dieser inhaftierten Journalisten fordert das Gewissen der Nationen und der internationalen Gemeinschaft heraus und ruft uns alle dazu auf, das kostbare Gut der Meinungs- und Pressefreiheit zu bewahren.”
Wie die GKP ausführte, habe Leo XIV. in seiner Zeit als Bischof in Peru eine Gesellschaft kennengelernt, in der die Pressefreiheit bedroht sei. Das Land liege auf Platz 130 von 160 in der aktuellen Rangliste der Pressefreiheit von “Reporter ohne Grenzen”. Doch auch in Deutschland sei Pressefreiheit nicht selbstverständlich, sagte Frank. Deutschland sei im vergangenen Jahr auf den elften Platz der Rangliste abgerutscht. Hier werde die Pressefreiheit insbesondere durch Aggressionen gegenüber Reporterinnen und Reportern am Rande von Demonstrationen bedroht.
Mit rund 550 Mitgliedern versteht sich die 1948 gegründete GKP als Netzwerk von Christen, die in allen Bereichen weltlicher und kirchlicher Medien arbeiten.