Artikel teilen:

Joseph von Fraunhofer im Urteil von Zeitgenossen und Nachwelt

Dem Optiker, Erfinder und Unternehmer Joseph Fraunhofer (1787-1826) ist vom 12. Dezember 2023 bis 9. Januar 2024 eine kleine Schau im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München gewidmet. Sie beschäftigt sich damit, wie seine Geburtsstadt Straubing mit der Erinnerung an den anerkannten Wissenschaftler umging. So rang man dort über 80 Jahre um ein Denkmal für den berühmten Sohn. Deutlich werde, dass Fraunhofer in Vergangenheit und Gegenwart durchweg positiv gesehen werde. Die 30 Exponate stammten überwiegend aus dem Stadtarchiv Straubing. Ergänzt würde sie unter anderem durch Stücke aus dem Deutschen Museum, das den Fraunhofer-Nachlass verwaltet.

Fraunhofers Leistungen für die Forschung sind noch heute relevant, wie es heißt. So habe er exakte Wissenschaft mit anwendungsorientierter Praxis verbunden und die nach ihm benannten Fraunhoferlinien entdeckt. Außerdem war der Wissenschaftler Mitglied mehrerer angesehener Forschungseinrichtungen und genoss nationales und europaweites Ansehen. Ehrungen durch die Wittelsbacher, durch Politik, Gesellschaft und Wissenschaft belegten diese besondere Stellung. Straßen in mehreren deutschen Städten, Gebäuden, Briefmarken, ein ICE und eine Forschungseinrichtung tragen seinen Namen.

Das Vorhaben, ihm in Straubing ein Denkmal zu errichteten, gab es den Angaben zufolge schon unmittelbar nach seinem Tod 1826. Es gestaltete sich aber schwierig. Grund dafür seien vor allem finanzielle Probleme und Differenzen mit dem bayerischen Staatsministerium des Inneren für Kirchen- und Schulangelegenheiten gewesen. Erst im Oktober 1910 sei das Denkmal dann eingeweiht worden. 1949 wurde die Fraunhofer-Gesellschaft gegründet. Deren Ziel sei es gewesen, die deutsche Forschung und die Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg wieder leistungsfähig zu machen. Die Gesellschaft ist heute weltweit vertreten.