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Jeder dritte Deutsche schaut pessimistisch auf Klimawandelfolgen

Den Menschen in Deutschland wird Klimaschutz weniger wichtig. Das lässt sich aus einer aktuellen Studie des Umweltbundesamts ablesen. Der Bericht verrät aber noch einiges mehr.

Nur etwa ein Drittel der Menschen in Deutschland denkt laut einer Umfrage, dass das Land die Folgen des Klimawandels angemessen bewältigen kann. Das sei der niedrigste Wert seit 2002, teilte das Umweltbundesamt am Montag in Berlin mit. Schon jetzt fühlten sich zwei Drittel durch Hitzeperioden gesundheitlich belastet. Etwa genauso viele Menschen befürchten demnach, dass sich dieser Umstand in Zukunft verschlechtern werde.

Immer weniger Menschen, aber noch immer 54 Prozent, halten der Befragung zufolge Umwelt- und Klimaschutz für ein sehr wichtiges Thema. 2022 lag dieser Wert noch bei 57 Prozent, 2020 bei 65 Prozent. Rund ein Drittel der aktuell Befragten hält das Thema für eher wichtig.

Aus den Zahlen gehe hervor, dass ein “Fridays-for-Future-Effekt” verflogen sei, sagte der Präsident des Umweltbundesamts, Dirk Messner, bei der Vorstellung der Studienergebnisse. Für 63 Prozent der über 65-Jährigen ist Umwelt- und Klimaschutz demnach ein wichtiges Thema, aber nur für 44 Prozent der 18- bis 29-Jährigen.

Mehr als 80 Prozent zeigten sich mit dem Zustand der Umwelt an ihrem Wohnort zufrieden. Für die gesamte Bundesrepublik hielten 55 Prozent etwa den Zugang zu Grünflächen, die Trinkwasserqualität und die Sauberkeit für zufriedenstellend. Zugleich forderten 87 Prozent der Befragten einen besseren Zugang zu klimafreundlichem und bezahlbarem Wohnraum. Die globale Umwelt sehen hingegen nur 7 Prozent in einem guten Zustand.

Die Frage, ob zentrale Akteure genug oder eher genug für den Umwelt- und Klimaschutz tun, beantworten die Befragten kritisch. Für Umweltverbände sehen das 62 Prozent so (2022: 69 Prozent), für die Wissenschaft 49 Prozent (57), für die Bundesregierung 28 Prozent (30), für Bürgerinnen und Bürger 26 Prozent (23) sowie für Industrie und Wirtschaft 22 Prozent (15).

Für die Studie befragte das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung im Herbst überwiegend online rund 2.500 Menschen ab 18 Jahren.