Ich finde mich in dem Ideal wieder, das Annette Kurschus beschrieben hat, und ich glaube, die meisten Pfarrerinnen und Pfarrer auch. Übrigens auch die Kirchenmitglieder: Die letzte Befragung hat ergeben, dass sich die Menschen einen Pfarrer wünschen, der vor Ort ist und in seiner Person Kirche repräsentiert. Ich glaube, es ist zum großen Teil eine Frage der Haltung, ob ich es schaffe, dieses Ideal zu leben. Wenn ich klar sage, was ich leisten kann und was nicht, wird das in der Gemeinde akzeptiert.
In den Diskussionen hat man gemerkt, dass die Frage nach der Zusammenarbeit in den Gemeinden obenauf liegt. Das Stichwort Teamarbeit wurde oft genannt. Es wurde auch deutlich, wie wichtig es ist, die Aufgaben der einzelnen Berufsgruppen genau abzugrenzen. Das entlastet alle. Ideal wäre für mich eine Dienstgemeinschaft mit Gemeindepädagogen für die Arbeit mit Jüngeren und Älteren und einer funktionierenden Verwaltung – eben Strukturen, in denen Pfarrerinnen und Pfarrer ihren Dienst gut, gerne und gesund verrichten können. Dann könnte ich mich als Pfarrer auf das konzentrieren, was ich gelernt habe: Predigt, Seelsorge und Bildung. Mit so einem Modell kann man auch größere Gemeinden gut versorgen.
Artikel teilen:
Jan-Christoph Borries
