Die Friedenstein Stiftung Gotha beteiligt sich mit einer Jahresausstellung am 1.250. Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung der Stadt Gotha. Die Schau vom 27. April bis 26. Oktober präsentiere Traditionen und Innovationen, die von hier aus Thüringen und die Welt beeinflusst haben, sagte Stiftungsdirektor Tobias Pfeifer-Helke am Mittwoch. So seien in Gotha etwa die weltweit erste Schulpflicht eingeführt sowie Flugzeuge und Karussells entwickelt worden.
Kuratorin Sonja Grulke sagte, Gotha sei in vielerlei Hinsicht ein Ort von unermesslichem Wert, ohne dass dies bislang im allgemeinen Bewusstsein verankert sei. So habe hier die erste Feuerversicherungsanstalt der Welt ihren Sitz gehabt. 1798 war Gotha Gastgeber des ersten europäischen Astronomenkongresses. 1875 gründete sich in der Stadt die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands als Vorgängerin der heutigen SPD. All das soll in der Ausstellung in vielfältiger Weise gezeigt werden.
Fortgesetzt wird auch 2025 die Digitalisierung der Stiftungsbestände. Erst zu Jahresbeginn seien die 50.000 Blätter der Grafiksammlung vollständig gescannt worden, sagte ein Stiftungssprecher.
Zufrieden zeigte sich die Stiftung mit dem Interesse am Friedenstein im zurückliegenden Jahr. So besuchten den Angaben zufolge rund 144.000 Gäste die Veranstaltungen und Museen auf dem Schlossberg. Allein die Jahresausstellung 2024 zum Thema Nachhaltigkeit zählte fast 15.000 Besucher.
Gotha als Stadt wurde im Oktober 775 erstmals in einer Urkunde von Kaiser Karl dem Großen (um 747-814) erwähnt. Die Kommune gehört damit zu den ältesten Städten Deutschlands.