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Italienischer Autor Fabio Stassi gewinnt Hermann-Kesten-Preis

“Mutige Haltung gegen neofastische Tendenzen in Italien” – Das deutsche PEN-Zentrum zeichnet Fabio Stassi aus. Der Kesten-Preis will Autoren im Kampf gegen Unterdrückung unterstützen.

Der italienische Schriftsteller Fabio Stassi erhält den Hermann-Kesten-Preis des PEN-Zentrums Deutschland. “Wegen seiner mutigen Haltung gegen die neo-faschistischen Tendenzen in Italien” sei er “ein mehr als würdiger Preisträger”, sagte PEN-Vizepräsident Najem Wali am Dienstag in Darmstadt. Er würdigte auch Stassis Forschungen zum Thema Bücherverbrennungen.

Der Kesten-Förderpreis geht an die Literaturzeitschrift “Words Without Borders”, die sich laut PEN der Förderung und Übersetzung von Literatur widmet. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 5.000 Euro. Die Preisverleihung ist am 14. November im Darmstädter Staatstheater geplant.

Das Preisgeld stiftet das hessische Kulturministerium. Minister Timon Gremmels (SPD) würdigte Stassi für einen starken Glauben an die heilende Kraft des Geschichtenerzählens. “Stassi gelingt es, mit einem poetischen Realismus seine Leserschaft davon zu überzeugen, dass alle Menschen aus sich heraus Gutes bewegen können,” erklärte er. Der Autor setze sich für die Verteidigung von Meinungsfreiheit und Demokratie ein.

Die Schriftstellervereinigung unterstützt mit dem nach dem ehemaligen PEN-Präsidenten Hermann Kesten (1900-1996) benannten Preis Autoren, die sich für verfolgte Schriftsteller und Journalisten einsetzen. Unter den Preisträgern sind beispielsweise Günter Grass, die 2006 ermordete russische Journalistin Anna Politkowskaja und die nicaraguanische Literatin Gioconda Belli. Im vergangenen Jahr wurde der Katalane Joan Manuel Serrat geehrt.

PEN steht für Poets, Essayists, Novelists. Weltweit gibt es mehr als 150 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International zusammengeschlossen sind. In Deutschland gibt es zwei PEN-Verbände.