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Israels Botschafter: Ziel bleibt, alle Geiseln zu befreien

Angesichts der vereinbarten Freilassung israelischer Geiseln im Gazastreifen hat Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, das Ziel seines Landes betont, alle Geiseln aus den Händen der Hamas zu befreien. Der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Freitag) sagte er: “Das Ziel und die Perspektive ist, dass alle Geiseln freikommen.” Bis dahin müssten die Internationale Gemeinschaft und das Internationale Rote Kreuz Zugang zu allen Geiseln erhalten und überprüfen, wie es den Geiseln geht.

Der Zeitplan für die Geiselübergabe sei “eine direkte Konsequenz der Bodenoffensive”. Prosor bestätigte, dass es dafür auch eine Waffenruhe geben wird – “und die Hamas wird sie nutzen, um sich wieder aufzurichten. Ich glaube, dass keine Armee der Welt so moralisch vorgeht gegen einen Gegner wie diesen, der einfach nur bestialisch ist”, so Prosor.

Die Kritik von UN-Generalsekretär Antonio Guterres an der israelischen Offensive in Gaza wies Prosor zurück. Guterres habe nicht ein einziges Mal den Terrorangriff der Hamas ohne Wenn und Aber verurteilt. “Wir haben Waffen und Tunnel in Krankenhäusern und UN-Einrichtungen gefunden. Wir zeigen Fotos und Videos davon. Wir zeigen, dass sie Abschussrampen in Moscheen und Schulen installiert haben.” Dazu habe man von den Vereinten Nationen “keinen Mucks” gehört.

Guterres hatte zuletzt von einem beispiellosen Töten von Zivilisten durch die israelische Armee in Gaza gesprochen. Den Tod von Frauen und Kindern, so Prosor, habe aber nicht Israel zu verantworten, “sondern die Hamas, weil sie Frauen und Kinder als menschliche Schutzschilde missbraucht”. Insgesamt sollen sich mehr als 230 Geiseln in den Händen der Hamas befinden.

Israel hatte am Donnerstagabend laut dem Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine vorläufige Liste jener Geiseln erhalten, die im Rahmen des Abkommens mit der Hamas am Freitag freikommen sollen. Wie die Zeitung “Haaretz” berichtete, geht es um 13 Kinder und Frauen.

Katar hatte zuvor bekanntgegeben, dass der vereinbarte Waffenstillstand am Freitagmorgen um 7 Uhr Ortszeit (6 Uhr deutscher Zeit) in Kraft treten soll. Insgesamt sollen während der viertägigen Waffenruhe 50 israelische Geiseln freigelassen werden.

Auch die Hamas bestätigte den Beginn einer viertägigen Waffenruhe. Für jede freigelassene israelische Geisel würden drei palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlassen.